Erstmals wurde in Wien an der Universitätsklinik für Innere Medizin I (Abteilung für Knochenmarktransplantationen) am AKH eine Stammzelltransplantation aus Nabelschnurblut bei einem Erwachsenen mit Material von zwei Spendern durchgeführt. Dies teilte das Allgemeine Krankenhaus mit den Kliniken der MedUni Wien in einer Aussendung mit.
Bei dem Patienten handelt es sich um einen 56-Jährigen, der an einem Non-Hodgkin-Lymphom, einer gefährlichen Form von Blutkrebs, leidet. Nach Ausschaltung des eigenen Knochenmarks bekam der Kranke am 30. Juni als Ersatz Stammzellen von zwei Nabelschnurblutspenden. "Das wurde so durchgeführt, weil im Nabelschnurblut von einer Spende zu wenig Stammzellen enthalten gewesen wären. Beide Spenden mussten immunologisch passen", erklärte Constantia Jensen, Stationsschwester an der Abteilung.
Die Therapie erfolgte unter der ärztlichen Leitung des Wiener Spezialisten Werner Rabitsch von der Universitätsklinik (Klinikchef: Christoph Zielinski) und verlief bis auf eine akut Spender-gegen-Empfänger-Reaktion an der Haut und eine Reaktivierung einer Zytomegalie-Infektion komplikationslos, so das Krankenhaus. Derzeit ließen sich noch beide Zell-Linien bei dem Patienten nachweisen, es werde sich erst erweisen, welche sich im Endeffekt als blutbildendes System dann "durchsetzen" werde. In Österreich wurden derartige Behandlungen bisher in Graz durchgeführt.