Qiagen spürt Nachfrage nach Schweinegrippe-Tests

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Der Biotech-Zulieferer Qiagen spürt eine anziehende Nachfrage nach seinen Schweinegrippe-Tests. Der Bedarf habe im zweiten Quartal deutlich zugelegt und könnte bei einer Grippewelle im Herbst noch stärker steigen, sagte Firmenchef Peer Schatz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

"Da wir bereits weltweit zu den bevorzugten Lieferanten gehören, könnte bei einer Pandemie der Umsatz mit unseren Grippe-Tests im zweiten Halbjahr auf einen zweistelligen Millionenbetrag steigen." Das erstmals im März in Mexiko und Kalifornien aufgetretene Schweinegrippe-Virus hat sich mittlerweile auf rund 180 Länder ausgebreitet. Weltweit gibt es mehr als 1.400 bestätigte Todesfälle. Die Weltgesundheitsorganisation erklärte die Krankheit im Juni zu einer Pandemie. Als Reaktion darauf hat die Bundesregierung bereits eine Verordnung für eine Massenimpfung beschlossen.

Qiagen ist nach eigener Auskunft der weltgrößte Anbieter von Gentests auf Influenza A. Damit kann auch festgestellt werden, ob sich Patienten mit dem Schweinegrippe-Erreger infiziert haben. Zuletzt hatte das Management eine etwas optimistischere Geschäftsprognose für das laufende Jahr bekanntgegeben. An eine Dividende denkt Schatz noch nicht. Es bleibe bei der Strategie, die Gewinne zu reinvestieren und weiter zu wachsen, sagte er.

Auch Vögel von Krankheit betroffen

Der Schweinegrippe-Erreger ist nach Angaben der chilenischen Landwirtschaftsbehörde SAG erstmals auch bei Vögeln nachgewiesen worden. Bei den betroffenen Tieren handle es sich um Puten auf einem Hof in der Nähe der Stadt Valparaiso, berichteten nationale Medien unter Berufung auf die Behörden. Der Hof wurde unter Quarantäne gestellt. Tests hätten ergeben, dass es sich bei dem Virus um den Subtyp A/H1N1 2009 handele. Dies sei der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) gemeldet worden. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO befasste sich nach diesen Angaben mit der Meldung aus Chile.

Bisher war die Schweinegrippe außer beim Menschen nur in seltenen Fällen bei Schweinen aufgetreten. In einem Mastbetrieb in Kanada und einem in Argentinien waren Tiere von dem Erreger befallen worden. Die Ansteckung von Schweinen gilt als gefährlich, weil sich der Erreger möglicherweise mit anderen in dem erkrankten Tier vorhandenen Viren zu neuen Varianten mischen kann. Trotz der Bezeichnung Schweinegrippe sind bisher fast nur Menschen an der neuartigen Grippe erkrankt. Nach offiziellen Angaben starben bisher weltweit 1.799 Menschen an den Folgen der Krankheit.

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