Der deutsche Krankenhauskonzern Rhön Klinikum will öffentliche Kliniken um insgesamt eine Milliarde Euro kaufen. Er plane, von den Aktionären rund 500 Mio. Euro per Kapitalerhöhung einzusammeln, sagte Vorstandschef Wolfgang Pföhler der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).
In der Regel würden die Zukäufe rund zur Hälfte mit Eigen- und Fremdkapital finanziert. "Wir gehen davon aus, dass wir nach der Kapitalerhöhung rund eine Milliarde Euro mobilisieren können", sagte Pföhler dem Blatt. Rhön Klinikum habe auch Interesse an Universitätskliniken.
Er rechne damit, dass bald viele Krankenhäuser zum Verkauf stehen, sagte der Vorstandschef. Jedes dritte Krankenhaus brauche zusätzliches Geld, die Kommunen hätten aber nicht genügend. Die Bereitschaft der öffentlichen Hand zu Privatisierungen werde wieder steigen. "Das wissen wir aus der letzten Rezession. Im Nachgang dieser Rezession haben wir fast 20 Krankenhäuser für insgesamt 960 Millionen Euro übernommen."
Die im MDAX notierte Rhön-Klinikum AG, die 48 Kliniken an 37 Standorten betreibt, mache die übernommenen Krankenhäuser profitabler, versicherte Pföhler. Dabei gingen in einigen Abteilungen Arbeitsplätze verloren. "Wir bauen zuweilen Arbeitsplätze in nichtmedizinischen Bereichen ab", sagte Pföhler. "Das medizinische Personal stocken wir oft sogar auf. Unter dem Strich schaffen wir Arbeitsplätze." Gleichzeitig werde die Behandlung besser.