Rund 35 Prozent von Wetterfühligkeit betroffen

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Kopfweh, Schwindel und allgemeines Unwohlsein - das ist der klassische Mix bei einem Wetterumschwung. Wenn das Thermometer innerhalb weniger Tage mehr als zehn Grad nach unten oder auch nach oben ausschlägt, spüren das zwischen 30 und 35 Prozent aller Österreicher, so Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Roten Kreuz, gegenüber der APA.

Vor allem ältere, kranke Menschen und kleine Kinder sind betroffen. "Wetterfühligkeit hängt auch vom Erfahrungshorizont ab. Wenn die Mutter schon sensibel war, dann ist es die Tochter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch", sagt der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze. Denn wissenschaftliche Studien, die das Phänomen untermauern, gebe es kaum.

So ist Wetterfühligkeit auch kein eigener Krankheitsbegriff. Allgemein kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Kreislaufbelastung bei einem raschen Temperaturanstieg sehr hoch ist. Und auch die Psyche ist davon betroffen: Menschen werden bei Hitze tendenziell aggressiver und weniger tolerant. "Das kann als Folge des mangelnden Wohlbefindens gewertet werden", so Schreiber.

Probleme für ältere Personen

Ältere und geschwächte Menschen haben bei hohen Temperaturen meist mehr Probleme, weil sie oft zu warm angezogen sind und mit dem Flüssigkeitsverlust bei Hitze nicht so gut umgehen können wie jüngere, gesunde Personen. Auch für Babys und Kleinkinder stellt die Wärme ein größeres Erschwernis dar. Die Eltern müssen besonders darauf achten, dass ihre Sprösslinge ausreichend trinken.

Umgekehrt sieht Schreiber einen leichten Anstieg von kardiovaskulären Erkrankung, wenn das Wetter von warm auf kalt wechselt. So würden in der kälteren Jahreszeit Patienten vermehrt Herzinfarkte erleiden. Spezielle Tipps zur Vorbeugung bei wechselhaftem Wetter kann der Mediziner jedoch nicht geben. "Jeder muss sein individuelles Rezept finden, um damit umzugehen. Eine Patentlösung gibt es leider nicht", so Schreiber.

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