Die Landtagsklubchefin und Gesundheitssprecherin der steirischen Grünen, Ingrid Lechner-Sonnek, forderte am Donnerstag ein Konzept für die Chirurgischen Stationen der kleineren LKH sowie die Einrichtung von Gesundheitszentren in den Regionen, um das Beratungs- und Präventionsangebot zu verstärken. Bei der Pressekonferenz in Graz bekannte die Klubchefin sich auch zum Konzept LKH 2020 in Graz, die zuständigen Landesräte hätten gemeinsam an den Bund um Mitfinanzierung heranzutreten.
Im Falle der nun doch bestehenbleibenden kleinen chirurgischen Abteilungen an den obersteirischen LKH Bad Aussee und Mürzzuschlag - der Grüne Abgeordnete und Obersteiermark-Sprecher Lambert Schönleitner war aus der Klublinie ausgeschert und hatte für deren Erhalt gestimmt - müssten die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) und die beiden LKH nun ein Konzept ausarbeiten. Lechner-Sonnek räumte ein, dies werde nicht leicht. Dennoch, es liege ja keine Unterversorgung vor, an sich gebe es in einigen Teilen der Steiermark sogar eine Überversorgung mit Spitalsbetten.
Diese laut dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit existierende Überversorgung sei zum Anlass zu nehmen, das sehr "spitalslastige System" zu hinterfragen. Es gehe in guter Gesundheitspolitik darum, alles zu tun, damit Menschen gar nicht erst Krankenhäuser aufsuchen müssten. Oft wäre dies in letzter Konsequenz auch gar nicht nötig, wenn es in der Region entsprechende Beratung und andere Angebote gebe. Die Grüne Abgeordnete wiederholte den schon Anfang Juli gemachten Vorschlag bezüglich Gesundheitszentren, die bisher nicht vorhandene Dienstleistungen im Gesundheits- und Sozialbereich anbieten könnten, bis hin zu fachärztlicher Betreuung. Die finanziellen Mittel dafür wären nicht hoch und allemal günstiger, als wenn eine Krankheit oder Beschwerden erst akut geworden seien.
Die Gesundheit der Bevölkerung zu erhalten sei ein ressortübergreifender Auftrag, deshalb erwarte sie sich auch von den beiden zuständigen Landesräten - Helmut Hirt (S) für Spitäler und Christian Buchmann (V) für Finanzen, dass diese gemeinsam vorgingen und mit dem Bund z.B. über die nötige Beteiligung beim Projekt LKH 2020 verhandelten. Ferner seien rasch Konzepte für die kleinen Chirurgien vorzulegen. Sie finde es als Landespolitikerin diese Entscheidung des Landtags für deren Erhalt "nach wie vor falsch", aber sie habe den Beschluss als Demokratin zu akzeptieren. Auf das Abstimmungsverhalten von Schönleitner angesprochen, meinte sie, dass dieser "aus regionalen Gründen" für den Erhalt der Chirurgien gewesen sei.