Studie: Zigarettenverpackungen sind irreführend

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Raucher lassen sich einer kanadischen Studie zufolge von geschickt gestylten Zigarettenschachteln immer noch in die Irre führen. Worte wie "Silber" oder "Fein" auf der Packung, eine freundliche Farbe oder die Abbildung eines Filters erweckten den Eindruck, bestimmte Sorten seien weniger schädlich als andere, fand Prof. David Hammond von der Universität von Waterloo in der kanadischen Provinz Ontario heraus. "Da gibt es ein Schlupfloch, das geschlossen werden muss."

In weltweit mehr als 50 Ländern sind Bezeichnungen wie "Leicht", "Mild" oder "Teerarm" verboten, weil sie zu der irrigen Annahme verleiten, der Inhalt sei weniger schädlich. Bei dem Versuch hielten nun 80 Prozent der Befragten Zigaretten aus einer Packung mit der Aufschrift "Fein" für weniger gefährlich als aus einer, auf der "Normal" stand. 79 Prozent dachten, eine hellblaue Schachtel verspreche leichteren Genuss als eine dunkelblaue. Und 76 Prozent ließen sich von einem abgebildeten Filter arglos stimmen, wie das Fachblatt "Journal of Public Health" berichtet.

"In Wahrheit sind alle Zigaretten gleich gefährlich, unabhängig vom Filtertyp, der Farbe der Packung und der Aufschrift", erklärte Hammond. "Diese Strategien vermitteln den Verbrauchern ein Sicherheitsgefühl, das es einfach nicht gibt." Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jedes Jahr rund fünf Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens - das damit die häufigste vermeidbare Todesursache weltweit ist.

Für die Studie wurden jeweils etwa 300 Raucher und 300 Nichtraucher in einer kanadischen Fußgängerzone um ihre Meinung zu unterschiedlichen Zigarettenschachteln gebeten. Raucher ließen sich durch das Design eher in die Irre führen als Nichtraucher. Hammond forderte eine weitere Verschärfung der Vorschriften. Die Packungen sollten völlig einheitlich gestaltet werden, entweder ganz ohne Aufschrift oder mit einem standardisierten Schriftzug, sagte er.

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