Das sind die Pläne von Ryanair in Österreich.
Der irische Billigflieger Ryanair hat für seine österreichische Tochter Lauda vor, von Wien aus ein europäisches Städteflugnetz aufzubauen. Rynair will dabei das einst erfolgreiche City-Shuttle-Konzept aus der "Niki"-Zeit wieder aufgreifen. Lauda-Geschäftsführer Colin Casey räumte in einem Interview ein, dass für Ryanair Wien anfangs gar nicht so ein großes Thema war.
Anfang 2017 hatte die Vorgängergesellschaft Niki ("flyniki") auf Geheiß ihrer damaligen deutschen Mutter Air Berlin ihre Europa-Sädteflüge abseits der klassischen Ferienflüge aufgeben müssen. Das war knapp ein Jahr vor der Insolvenz.
Homebase von Lauda
Wien sei die Homebase von Lauda, betonten die Iren. "Wir haben viel Geld investiert und werden das auch weiterhin tun", sagte Casey gegenüber dem Branchenportal Aviation Net. "Wir suchen uns Routen, für die wir Potenzial sehen und nehmen diese auf. Blicken wir zurück: Niki hatte einst in Wien ein erfolgreiches City-Shuttle-Netzwerk mit über 20 Flugzeugen, das profitabel war. Leider hat man bei Air Berlin das Potenzial von Wien verkannt und die falschen Entscheidungen getroffen. Wir wollen in Wien an die erfolgreichen Niki-Zeiten anknüpfen und ein City-Shuttle-Netzwerk aufbauen", so der Lauda-Manager.
Casey räumte ein, dass auch Ryanair das Potenzial in Wien verkannt habe. Denn ursprünglich sei dieser Airport überhaupt nicht in der Ryanair-Strategie vorgesehen gewesen. Das änderte sich dem Bericht zufolge mit dem Einstieg bei Lauda. "Ursprünglich war Ryanair eher an den Niki-Slots, die beispielsweise in Palma, Düsseldorf, Berlin-Tegel und auf einigen griechischen Airports gehalten wurden, interessiert. Wien war für uns zunächst gar nicht relevant", gestand Casey. Doch in den Verhandlungen mit Niki Lauda habe man realisiert, welches Potenzial in Wien stecke. Gleichzeitig habe der Flughafen Wien auch ein neues Incentive-Programm eingeführt, von dem aber nicht nur Lauda profitiere. Auch Level, Wizzair und andere Airlines könnten dadurch in Wien aufbauen und wachsen.
Bundesländer zu teuer
In dem Interview erläuterte der Lauda-Geschäftsführer auch, warum der Carrier nicht ab den Bundesländerflughäfen fliegt. Dort seien die Gebühren zu hoch. Die Flughafengebühren seien überall ein Thema, über das jede Airline regelmäßig mit den Airports verhandle. Die Höhe der Sicherheitsgebühr in Klagenfurt bezeichnete Casey als "crazy" und fügte hinzu: "Man muss bedenken, dass da noch diverse andere Kosten wie Landegebühren, Handlinggebühren, Passagiergebühren und und und dazu kommen." So komme es, dass die durchschnittlichen Kosten pro Passagier an den österreichischen Bundesländerflughäfen bei mehr als 40 Euro lägen. "Im Moment können wir einfach nicht 40 Euro von unseren Passagieren verlangen, um zu diesen Regionalflughäfen zu fliegen. Das wäre ein Verlustgeschäft für uns."
Andere Flughäfen, die zum Teil ein größeres Einzugsgebiet hätten, kämen Lowcost-Airlines entgegen und hätten dann unterm Strich mehr Einnahmen. "Das machen die österreichischen Regionalflughäfen nicht und dann fliegen wir eben nicht hin und dann haben die eben keine zusätzlichen Passagiere und damit verbundene Einnahmen."