Feucht, aber durchaus fröhlich - So könnte die Bilanz des 26. Donauinselfestes lauten, das am Sonntag (28. Juni) in Wien zu Ende gegangen ist. Zuerst brachte das Hochwasser die Organisatoren ins Schwitzen, gegen Ende war es dann der Regen, der die Insel heimsuchte. Insgesamt kamen laut Veranstalter SPÖ Wien mehr als zwei Millionen Menschen. Das sind deutlich weniger als in den Jahren zuvor, dafür ist aber auch die Zahl der Einsätze von Polizei und Rettung zurückgegangen.
Trotz gelegentlicher Wolkenbrüche sind am Sonntag noch einmal rund 700.000 Besucher auf das Festgelände geströmt. Wobei die Party-Gäste zumindest am Abend - also während den Hauptacts - Glück hatten: Es blieb zur späteren Stunde weitgehend trocken. Der Arbeitersamariterbund musste an den vergangenen drei Tagen insgesamt rund 500 Mal Hilfe leisten, was unter dem üblichen Schnitt liegt. Auch die Polizei verzeichnete weniger Einsätze.
Es könnte auch wieder September werden
Jommendes Jahr könnte das Fest wieder im September stattfinden. Wie der Chef der Organisatoren, SPÖ-Landesparteisekretär Christian Deutsch, im Gespräch mit der APA berichtete, soll über den Sommer evaluiert werden, ob die Mega-Party nächstes Jahr so wie traditionell zu Sommerbeginn oder erst Anfang Herbst über die Bühne geht.
Bereits vergangenes Jahr hatten sich die Veranstalter entschieden, auf einen Termin im September auszuweichen. Dafür verantwortlich war ein anderes Großevent, das den Juni dominierte: Die Fußball-EM. "Es muss nicht immer der Frühsommer sein", hielt Deutsch einen späteren Termin auch künftig für möglich.
Deutsch versicherte, dass der im nächsten Jahr anstehende Wahlkampf keinen Einfluss auf die Entscheidung nehmen werde. Im Fall eines September-Termins könnte dieser aber sehr wohl am Fest eine Rolle spielen: Denn die Wien-Wahl ist laut Plan für Oktober 2010 angesetzt. Vielleicht ist der Urnengang aber auch schon wieder vorbei. Bürgermeister Michael Häupl (S) hatte zuletzt nicht ausgeschlossen, dass die Wahl auf das Frühjahr vorverlegt wird.
Mit dem heurigen Inselfest zeigte sich Deutsch zufrieden. Es habe unter widrigen Umständen stattgefunden, verwies er auf das Hochwasser in der vergangenen Woche und die vor allem am Sonntag zum Teil heftigen Regenschauer. Viele hätten sich trotzdem nicht von einem Besuch abbringen lassen, lobte er das Publikum. Dank gab es auch für die Helfer und Einsatzkräfte: "Ohne deren Einsatz wäre das Donauinselfest nicht möglich gewesen."
Bewährt hat sich laut Deutsch die Reduzierung des Festgeländes. Das Brigittenauer Ufer wird auch in Zukunft nicht mehr einbezogen. Es mache Sinn, das Fest auf der Insel zu konzentrieren, so Deutsch. Beibehalten werden auch die Kontrollen von Wirten und Gästen. Ein Standler musste heuer sogar seine Sachen packen: Er hatte Spirituosen entgegen den Vorschriften zu billig angeboten.