Nach 1,5 Jahren führt die Alitalia wieder Verbindungen zwischen Wien und Rom ein. Ab 28.3. fliegt die vollprivatisierte italienische Fluggesellschaft wieder Wien-Schwechat an. Im November 2008 hatte Alitalia auf Verbindungen nach Wien verzichtet, um den zunehmenden Verlusten Stand zu halten. Den Rom-Wien-Flug gab es seit 1959. Mit der neuen Flugverbindung will Alitalia auf der Rom-Wien-Strecke mit Niki und AUA konkurrieren.
Alitalia will immer mehr Low-Cost-Gesellschaften unter Druck setzen. Die Fluggesellschaft will die im Zuge ihrer Vollprivatisierung im vergangenen Jahr übernommene Airline Air One in einen Billigcarrier umwandeln. Seit dieser Woche bietet Air One Billigflüge in verschiedene Städte Italiens und Europas an. Damit will der ehemalige italienische Monopolist Billigflieger wie EasyJet und Ryanair unter Druck setzen, die immer stärker in Italien an Boden gewinnen.
Mit dem ab dem 28. März in Kraft tretenden Frühlingsplan richtet Air One neue Flugverbindungen nach Süditalien, sowie nach Spanien ein. Ab 2011 will Air One verstärkt Flugverbindungen nach Osteuropa anbieten. Budapest, Warschau, Dubrownik, Tirana, Sofia, Kiew und Istanbul wird Air One im nächsten Jahr anfliegen.
Dreijähriger Entwicklungsplan
Um gegen die ausländischen Billigcarrier zu punkten, will Air One auf die Qualität der angebotenen Dienstleistungen setzen, geht aus dem neuen dreijährigen Entwicklungsplan der italienischen Fluggesellschaft hervor. Im Gegensatz zu den meisten Low-Cost-Gesellschaften wird die 1995 vom Bauunternehmer Carlo Toto gegründete Air One den Passagieren beim Check In einen fixen Platz zuweisen. Passagiere werden für einen Koffer keinen Zuschuss zahlen müssen. Das Flugpersonal der Air One soll an Bord die grüne Alitalia-Uniform tragen. Für jeden Flug kann man Meilenpunkte ansammeln, obwohl in geringerem Ausmaß als bei Alitalia-Flügen.
Als Basis für Alitalias Low-Cost-Offensive dient der Flughafen Mailand Malpensa, auf dem die englische Fluggesellschaft EasyJet in den letzten Jahren stark Fuß gefasst hat. Italiens ehemalige nationale Fluggesellschaft will auch ihre Flotte ausdehnen. Geplant ist der Erwerb von fünf neuen Maschinen des Typs A 320 und zwei des Typs A 330.
Mit dieser Strategie hofft Alitalia, endlich wieder Gewinne zu schreiben. Die Fluggesellschaft hat das Jahr 2009 mit Verlusten von 270 Mio. Euro abgeschlossen. Das Ziel, die Gewinnschwelle zu erreichen, wurde von 2010 auf 2011 verschoben. Sabelli rechnet mit einem schwierigen 2010: "Der Markt wird stagnieren und die Kosten steigen, angefangen von den Spritpreisen", erklärte der Manager.