Baukosten am Frankfurter Flughafen explodieren

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Nicht nur der Flughafen Wien hat ein Problem mit der Kostenexplosion bei einem Bauvorhaben. Das spektakuläre Airrail-Center am Frankfurter Flughafen wird deutlich teurer als ursprünglich angenommen. Nach einem Bericht der deutschen "WirtschaftsWoche" soll der Bau des 660 Meter langen Gebäudes über dem ICE-Bahnhof inzwischen rund eine Milliarde Euro verschlingen - ursprünglich geplant waren 660 Mio. Euro.

Das Blatt beruft sich dabei auf ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, das im Auftrag des Bonner Immobilienkonzerns IVG und des Flughafenbetreibers Fraport AG erstellt worden sei. Danach werde außerdem erst mit einer Fertigstellung des monumentalen Büro-, Shopping- und Hotelkomplexes Ende 2010 gerechnet.

Minderwertiger Stahl musste wieder demontiert werden

Ursache für die Kostenexplosion soll nach Angaben der "WirtschaftsWoche" unter anderem minderwertiger Stahl aus China sein, den die Manager hatten verbauen lassen. Dieser habe im April demontiert werden müssen. Hinzu kämen höhere Kreditkosten von rund 90 Millionen Euro. Erst im Juni hatte die IVG als alleiniger Investor beim Richtfest eingeräumt, dass die Baukosten auf 840 Millionen steigen. Sie will die Mehrkosten durch den Verkauf von Immobilien auffangen.

Die Leitung des Bauprojekts sei inzwischen faktisch entmachtet worden, berichtet das Blatt. Ein zehnköpfiges Team von Ernst & Young habe als externer Kostensteuerer die Regie übernommen. Airrail- Geschäftsführer Jens Dörrie bezweifelt unterdessen wesentliche Aussagen des Prüfberichtes. Er gehe nach wie vor davon aus, dass die Hotel-Kette Hilton, die zwei Hotels in dem riesigen Neubau eröffnen will, im Frühjahr 2010 einziehen könne, sagte er dem Blatt.

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