Haydn brachte Burgenland 80 Mio. Euro Wertschöpfung

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Den "Wirtschaftsfaktor Kultur" im Burgenland hat eine Studie des ESCE (Economic & Social Research Center) untersucht. Dabei wurde für die Veranstaltungen des Haydn-Jahres eine Wertschöpfung aus dem Kulturbereich von knapp 80 Mio. Euro errechnet. Jeder neunte Arbeitsplatz im Burgenland hing demnach im Vorjahr in irgendeiner Weise mit kulturwirtschaftlichem Geschehen zusammen.

Eine gesamte Wertschöpfung aus dem Kulturbereich, beispielsweise mit den Auswirkungen auf die Tourismuswirtschaft, wurde bisher nicht ermittelt. Dies wurde nun mit Hilfe des ersten voll entwickelten Kultursatellitenprogrammes im deutschsprachigen Raum versucht.

Dabei wurden Daten aus einzelnen Bereichen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zusammengeführt. Das Ergebnis: Die tatsächliche Leistung sei um 20 Mal höher als die statistisch ausgewiesene Kulturwirtschaft, so Studienautor Christian Helmenstein bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt.

Berücksichtige man Kultur "im statistisch Sinn", in Form der Wertschöpfung durch Radio- und Fernsehanstalten, Bibliotheken, Archive und Museen, so ergebe sich ein jährlicher Wertschöpfungseffekt von rund 18,3 Mio. Euro und somit ein Anteil von 0,35 Prozent an der gesamten Wertschöpfung. Unter Einbeziehung der Bereiche Unterricht und Unternehmerdienstleistungen steigt die Wertschöpfung auf 283 Mio. Euro (5,49 %). Wird auch der Tourismus berücksichtigt, liegt der Wertschöpfungseffekt bei 332,74 Mio. Euro oder 6,4 %.

"Das ist ein Vielfaches von dem, was wir bisher angenommen haben", so Kulturlandesrat Helmut Bieler. Dadurch könne man zeigen, dass sich Kultur positiv auf den Tourismus und die gesamte Wirtschaft auswirke. Insgesamt seien im Vorjahr 7.500 Arbeitsplätze direkt und 9.750 indirekt durch den Kulturbetrieb neu entstanden oder abgesichert worden. "Das ist mehr als der gesamte land- und forstwirtschaftliche Bereich", so Bieler.

Hohe Effektivität

Pro Million Euro investierter Fördermittel im Burgenland ist es im Haydn-Jahr zu einer zusätzlichen Wertschöpfung von rund 1,1 Mio. Euro gekommen. Damit sei die Fördereffektivität höher gewesen als bei der Gesamtkulturförderung, wo sich pro Fördermillion 0,9 Mio. Euro Wertschöpfung ergab.

Damit könne man die Investitionen im Kulturbereich rechtfertigen und andererseits Kritik relativieren. Die Studie sei auch Basis für die Arbeit der nächsten Jahre und soll eine Grundlage darstellen, um im Liszt-Jahr 2011 sinnvolle Investitionen für die Wirtschaft und Kulturwirtschaft des Landes zu setzen.

Statistisch gesehen seien lediglich 441 Menschen im Burgenland mit Kultur beschäftigt, erläuterte Helmenstein. Aus der weiter gefassten Definition ergäben sich hingegen 8.700 Menschen Vollzeitäquivalente: "Letztlich hängt direkt und indirekt jeder neunte Arbeitsplatz im Burgenland in irgendeiner Weise mit kulturwirtschaftlichem Geschehen zusammen."

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