Während im Theater an der Wien mit "Il mondo della luna" noch durch den Dezember das Haydn-Jahr 2009 ausklingt, hat der ostösterreichische Tourismus bereits Bilanz über eine "höchst kreative Zusammenarbeit" gezogen, wie die Geschäftsführerin der Österreich Werbung, Petra Stolba, betonte. 865.000 Euro - von denen über eine EU-Förderung 200.000 Euro wieder zurückfließen - wurden in Marketingaktivitäten rund um den Jahresregenten investiert, der erzielte Werbewert durch die erreichten Kontakte beläuft sich auf 11,4 Mionen Euro.
"Wir haben die Chance genutzt, im Tourismus gegen den starken Westen Flagge zu zeigen", freute sich Burgenland Tourismus-Direktor Gerhard Gucher. Vor allem im Burgenland, wo sich die Konzert- und Ausstellungsaktivitäten konzentrierten, sorgte das Haydn-Jahr für einen "großen Imagevorsprung in Europa", betonte er.
"Das ganze Land hat sich hinter Haydn gestellt", bis in die kleinsten Gemeinden hat es insgesamt 4.000 Veranstaltungen gegeben, die 435.000 Besucher anlockten. Die Haydn-Konzerte verzeichneten eine Auslastung von 99 %. Im Österreich-Vergleich sei das Burgenland mit den höchsten prozentuellen Zuwächsen sogar "Wintersieger" der Saison 08/09 geworden - "das hört sich fast an wie ein Burgenländerwitz".
Auch im Wiener Tourismus machte sich Haydn bemerkbar, wie der Wiener Tourismusdirektor Norbert Kettner an zwei speziellen Beispielen darlegte: 10.000 Übernachtungen seien nur durch Chöre aus den USA, die zum Singen mit Haydn-Schwerpunkt anreisten, erreicht worden. Und das neugestaltete Haydn-Haus verzeichnete ein Besucherplus von ganzen 800 Prozent (von 3.000 auf 25.000).
"Kultur ist unsere Leitwährung", so Kettner, der bereits mit den Vorbereitungen für die beiden Mahler-Jahre 2010 und 2011 beschäftigt ist. "Wir wollen die Komponisten nicht inflationär feiern. Stattdessen legen wir den Schwerpunkt auf das Wien des 'Fin de Siecle'", erläuterte Kettner die Kommunikationsstrategie. Ein koordiniertes "Mahler-Jahr" werde es nicht geben.
Einen "wichtigen kulturellen Impuls" habe das Haydn-Jahr auch für Niederösterreich gegeben, insgesamt 30.000 Besucher vermeldeten das Geburtshaus des Komponisten in Rohrau und die Veranstaltungsreihe in der Kulturfabrik Hainburg. "Für uns war das eine Gelegenheit, die Gegend östlich von Wien ins Zentrum zu rücken", so Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung. 2011 wird ebendort, in der Region "Römerland Carnuntum" unter dem Motto "Erobern und Entdecken" die niederösterreichische Landesausstellung stattfinden.