Die Deutsche Lufthansa - die mit der EU noch immer um die Konditionen für die Übernahme der angeschlagenen Austrian Airlines (AUA) ringt - will ihr Flugangebot im Passagiergeschäft im kommenden Jahr angesichts der Branchenkrise stabil halten.
"Für das Jahr 2010 haben wir für unseren Flugplan ein Nullwachstum bei den angebotenen Sitzkilometern beschlossen", sagte Passagevorstand Roland Busch der Mitarbeiterzeitung "Lufthanseat". Weil die Lufthansa neue Großraumflieger in Betrieb nehme, müssten zugleich etwa 20 Maschinen aus dem Programm genommen werden. Dies sei zusätzlich zu den 23 Flugzeugen zu sehen, die schon bis Ende 2009 außer Betrieb genommen werden sollen, erläuterte eine Lufthansa-Sprecherin.
In Washington wurde unterdessen bekannt gegeben, dass der US-Billigflieger JetBlue, an dem die Lufthansa einen Minderheitenanteil hält, am Kauf von Assets anderer Fluggesellschaften interessiert. Sollten Wettbewerber Slots und Gates zum Verkauf stellen, sei das Unternehmen interessiert, sagte JetBlue-Vorstandschef Dave Barger laut Wall Street Journal und Dow Jones.
Besonders interessiert sei der Billiglieger an Assets des Reagan National Airports, sofern diese verfügbar werden. Zum Ende des 2. Quartals hatte die JetBlue Airways Corp einen Barmittelbestand von 880 Mio. Dollar (562 Mio. Euro). Die Lufthansa hatte im Dezember 2007 durch den Erwerb von 19 Prozent an JetBlue als erste europäische Fluggesellschaft eine signifikante Kapitalbeteiligung an einem US-amerikanischen Punkt-zu-Punkt-Carrier vorgenommen.