Pröll erwägt höheres Budget für Österreich Werbung

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Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) hofft auf ein höheres Budget für die Österreich Werbung (ÖW) und eine kürzere Abschreibungsdauer für Investitionen. Finanzminister Pröll und die ÖHV seien in beiden Punkten "auf einer Linie", teilten die ÖHV-Präsidenten Peter Peer und Sepp Schellhorn mit. Für die geforderte Mehrwertsteuer-Senkung bestehe allerdings kein Spielraum.

Eine Mehrwertsteuersenkung kann Finanzminister Pröll derzeit aus Budgetgründen nicht durchführen. Die Hoteliers hätten gerne einen von 10 auf 7 % herabgesetzten Steuersatz gesehen. Der Anlass: Ab 1. Jänner 2010 wird die Mehrwertsteuer für Beherbergungen in Deutschland von 19 auf 7 % gesenkt. Während die deutschen Betriebe jubeln und darin einen wichtigen Impuls für den Tourismusstandort Deutschland sehen, schreien die heimischen Hoteliers auf.

"Unser Tourismus muss wettbewerbsfähig bleiben, was die Qualität des Angebots, die Bewerbung, die Mitarbeiter und die Besteuerung angeht", so die ÖHV-Präsidenten. Förderungen speziell für den Tourismus würden allerdings Begehrlichkeiten anderer Branchen wecken, sei man sich mit Pröll einig. "Aber sollte ein neues Konjunkturpaket notwendig sein, müssen die Anforderungen der Tourismuswirtschaft stärker berücksichtigt werden", räumte Pröll ein, der die Zusammenarbeit mit der ÖHV den Angaben zufolge vertiefen will.

8,8 Prozent des BIP

Der Fremdenverkehr ist wichtig für die österreichische Wirtschaft. Immerhin generiert der Tourismus 8,8 % des BIP - die gesamte Freizeitwirtschaft wie Bergbahnen und Tennisclubs miteingerechnet sind es sogar 16 %. Deren Wertschöpfung erreichte 2008 rund 45,5 Mrd. Euro.

Pröll sehe "Potenzial bei der Erhöhung des ÖW-Budgets". Diesbezüglich sei er mit Wirtschaftsminister Mitterlehner schon in Kontakt. Der Minister habe mit der heuer bereits erfolgten Einmal-Erhöhung um 4 Mio. Euro eine richtige und wichtige Entscheidung getroffen, so Schellhorn.

Die Forcierung von Investitionen hat laut Hoteliervereinigung höchste Priorität: "Handlungsbedarf herrscht bei der Fremdkapitalbeschaffung und der Absetzung", erklärte Peer. Pröll habe zugesagt, die Banken diesbezüglich zu sensibilisieren. Ein Investitionsrückgang von bis zu 50 %, die eine Befragung der österreichischen Top-Hotellerie aufzeige, würde die Hotellerie selbst und lokale Gewerbebetriebe massiv treffen: "Hoteliers investieren zu 80 % im Umkreis von 90 km."

Eine Studie der KMU Forschung Austria zeige im Gewerbe einen Auftragsrückgang um 11 %. "Da müssen wir gegensteuern", so Schellhorn. Hilfreich wäre eine Abschreibung über die Nutzungsdauer statt über 33 Jahre: "Das ist rechtlich möglich, wird von den Finanzämtern aber in den wenigsten Fällen akzeptiert. Da brauchen wir präzisere Richtlinien", erklärt Peer.

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