Schwedische Kritik an heimischer Charter-Airline

Teilen

Die in Wien ansässige Charter-Fluggesellschaft MAP muss von den schwedischen Behörden herbe Kritik einstecken. Laut einem in Stockholm veröffentlichten Bericht der staatlichen Unfallkommission über einen Zwischenfall am Flughafen von Östersund (Nordwestschweden) im Jahr 2007, wäre es beim Start einer mit 169 Türkei-Urlaubern besetzten MD-83 der Chartergesellschaft um Haaresbreite zu einer Katastrophe gekommen. MAP will keine Stellungnahme zu dem Vorfall abgeben. Das teilte ein Mitarbeiter des Unternehmens der APA mit.

Das Flugzeug hob laut dem Report am 9. September 2007 in allerletzter Sekunde von der mit 2,5 Kilometern als ausreichend lang bezeichneten Startbahn ab und streifte dabei noch die Scheinwerfer am Bahnende. "Näher an einem großen Flugunglück waren wir in Schweden lange nicht", zitierte die Nachrichtenagentur TT den staatlichen Berichterstatter Stefan Christensen.

Nach Erkenntnissen der in den vergangenen zwei Jahren geführten Untersuchungen waren die Räder des Flugzeugs 50 Meter vor Ende der Startbahn maximal 40 Zentimeter weit in der Luft. Die Passagiere dürften von dem als "sehr ernst" charakterisierten Zwischenfall nichts oder nicht viel bemerkt haben.

Als Grund für die Beinahe-Katastrophe führt der Bericht Überlastung der Maschine um 3,1 Tonnen und Fehleinschätzung der Flugeigenschaften der Maschine bei herrschenden Wetterbedingungen durch die Piloten an. Die zwei Piloten der Maschine seien von einem türkischen Flugunternehmen angemietet und ohne die üblichen Tests eingestellt worden.

Die beiden Türken hätten bei ihrer Einvernahme ursprünglich den Zwischenfall geleugnet. Durch akribische Untersuchungen des Fahrgestells hätte man das Streifen der Landelichter jedoch nachweisen können, so Christensen. Die Piloten seien kurz nach dem betreffenden Flug von Östersund nach Antalya gekündigt worden, heißt es in der TT-Meldung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.