Skylink-Betriebsrat: Wessely gegen Sonderprüfung

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Die geplante Prüfung der Kostenexplosion beim Bau des neuen Terminals Skylink entzweit nun auch den Betriebsrat des Flughafens Wien. Arbeiterbetriebsrat Heinz Wessely von der Christgewerkschaft sieht in den Reihen der Mitarbeiter keine durchgängige Unterstützung für die von der Mitarbeiterstiftung und Betriebsratsvorsitzenden Manfred Biegler vorgeschlagene aktienrechtliche Sonderprüfung.

"Die Mitarbeiter fordern eine Rechnungshofprüfung und keine Sonderprüfung", sagte Wessely zur APA. Das Geld, das man sich damit erspare, sollte besser an die Mitarbeiter verteilt werden, statt an deutsche Consulter. Auch Aktionärsschützer Wilhelm Rasinger kritisierte neuerlich die Vorgangsweise des Flughafens scharf.

Die Sonderprüfung soll bei der außerordentlichen Hauptversammlung der Flughafen Wien AG am Donnerstag (20. August) beschlossen werden. Nach einem Bericht des "Standard" soll der Auftrag an das Bayerische Netzwerk von Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten LKC Kemper Czarske v. Gronau Berz gehen. Am Mittwochnachmittag (29. August) tagte der Aufsichtsrat, ob es dabei bereits zu Änderungen des Vorsitzes kommen könnte - der Wiener Rechtsanwalt Christian Herbst soll den bisherigen Chef des Kontrollgremiums Johannes Coreth ablösen - war zur Stunde noch unklar.

Prüfung kostet bis zu fünf Mio. Euro

Die Mitarbeiter des Flughafens, vor allem die rund 2.300 Arbeiter, "die unter harten Bedingungen ihre Arbeit machen", hätten das negative Bild, das jetzt vom Unternehmen gezeichnet werde, nicht verdient, sagte Wessely. Dass die Mitarbeiter die Sonderprüfung nicht wollten, wisse er von seinen vielen Kontakten mit diesen. Außerdem seien die Beschäftigten nicht entsprechend aufgeklärt worden. Die bis zu fünf Mio. Euro, die eine aktienrechtliche Sonderprüfung kosten könne, sollte besser an die Mitarbeiter verteilt werden.

Luft macht Wessely auch seinem Ärger über die Flughafen-Führung. Wann immer sich ein Beschäftigter einen kleinen Fehler leiste, gebe es eine Verwarnung bis hin zur Kündigung. "Wann wird da eigentlich Verantwortung übernommen?"

Bei der Hauptversammlung am Donnerstag wird der Wunsch des Arbeiterbetriebsrats voraussichtlich ebenso wenig Niederschlag finden, wie die Vorstöße von Aktionärsschützer Rasinger. Auf der Tagesordnung findet sich weiter nur der Beschluss der Sonderprüfung sowie die Wahl von EVN-Chef Burkhard Hofer in den Aufsichtsrat. Der IVA-Chef ist auch mit der Auswahl der Prüfer nicht glücklich, weil es bei Skylink weniger um Wirtschaftsprüfungs- sondern mehr um technisch-juristische Fragen gehe. Was aus seiner Sicht für das Kanzlei-Netzwerk spricht: "Keiner kennt sie".

Er habe auch von institutionellen Anlegern Signale, dass sie eine RH-Prüfung für die einfachste Vorgangsweise halten, so Rasinger. Durch eine Sonderprüfung drohe dem Unternehmen drei bis sechs Monate Lähmung. "Das ist wirklich unvernünftig". Der Aktionärsvertreter forderte neuerlich eine völlige Neukonstituierung von Vorstand und Aufsichtsrat. Es gehe nicht um Schuldzuweisungen und Schwarzen-Peter-Zuschieben sondern um die gesamte Organisation. Daher ist auch von den Anzeigen und den Ermittlungen rund um Skylink seiner Ansicht nach nicht viel zu erwarten, denn "einer Aufgabe nicht gewachsen bzw. überfordert zu sein ist kein Straftatbestand". In jedem Fall will Rasinger bei der HV einen Antrag auf Abstimmung über eine RH-Prüfung zu Skylink stellen, ob dieser zugelassen werde, sei aber offen.

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