Spanien plant Mrd-Hilfspaket für Tourismusbranche

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Die spanische Regierung wird die angeschlagene Tourismusbranche mit einem Hilfspaket von insgesamt einer Milliarde Euro unterstützten. Das hat am 24. Juli die Regierungsversammlung unter Vorsitz des spanischen Ministerpräsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero (PSOE) beschlossen.

Die Ankurbelung des Tourismussektors wird in diesem Jahr eine der wirtschaftspolitischen Prioritäten der spanischen Regierung sein. Aus diesem Grunde traf sich die wöchentliche Ministerversammlung nicht wie gewohnt in Madrid, sondern symbolhaft auf der balearischen Ferieninsel Mallorca und hatte als einzigen Tagespunkt die Wiederbelebung der Urlaubsindustrie.

Nach dem Bausektor ist die Tourismusbranche der wichtigste Wirtschaftsmotor des Landes. Rund 57 Millionen Urlauber besuchen jedes Jahr Spanien und der Bereich trägt rund 11,6 Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Insgesamt sind 1,5 Millionen Personen in Spanien in der Tourismusbranche beschäftigt. Doch im Zuge der internationalen Wirtschaftskrise sind auch die von Jahr zu Jahr wachsenden Urlauberzahlen zurückgegangen.

Wirtschaftskrise trifft Urlauber

In den ersten fünf Monaten kamen 11,8 Prozent weniger ausländische Touristen nach Spanien, was vor allem mit der Wirtschaftskrise in England, Deutschland und Frankreich, den wichtigsten Herkunftsländern der Spanien-Urlauber, zu tun hat. Zudem geben die Urlauber nach Angaben des Verbandes spanischen Reiseveranstalter Exceltur deutlich weniger Geld für Essen und Unterhaltung aus und bleiben zudem weniger Tage im Land. Die Reisebranche und die spanische Regierung gehen im Jahr 2009 von einem Minus von rund 10 Prozent aus.

Um der angeschlagenen Tourismusbranche unter die Arme zu greifen, sieht die Regierung verschiedene Maßnahmen wie Steuererleichterungen, die Ausweitung staatlich finanzierter Reisen für Rentner, die Herabsetzung der Flughafensteuern sowie der Ausbau der touristischen Infrastruktur vor. Zudem soll die Vergabe von Touristenvisa für nicht EU-Bürger erleichtert werden. Vor allem aber versucht die Regierung den "nachhaltigen Tourismus" zu verstärken, wofür am 24. Juli eigens ein Subventionsfonds von 500 Millionen Euro eingerichtet wurde.

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