Neuer Kapitalbedarf?

ÖVAG 2013 mit 224 Mio. Verlust

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Volksbanken-Direktor will "Steuerzahler nicht neuerlich belasten".

Die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG), das teilverstaatlichte Spitzeninstitut der Volksbanken-Gruppe, hat im Geschäftsjahr 2013 wie erwartet einen Verlust von 224 Mio. Euro eingefahren, auf Konzernebene waren es 100 Mio. Euro Verlust. Trotz "zufriedenstellender Bilanz" wird ein künftiger Kapitalbedarf nicht ausgeschlossen. Ziel sei, dies ohne neuerliche Belastung des Steuerzahlers zu schaffen.

   "Mein Ziel ist es, den Volksbanken-Verbund ohne neuerliche Belastung der Steuerzahler langfristig zukunftssicher zu machen", so ÖVAG-Generaldirektor Stephan Koren am Donnerstag anlässlich der Bilanzpräsentation.

   Seit der Teilverstaatlichung vor zwei Jahren wurde die Bilanzsumme des ÖVAG-Konzerns von 41,1 auf 20,9 Mrd. Euro fast halbiert. Die risikogewichteten Aktiva (RWA) konnten von 26,3 auf 11,3 Mrd. Euro reduziert werden. Beides liege deutlich besser als im Restrukturierungsplan der EU-Kommission für 2013 vorgesehen, nämlich 26,8 Mrd. bei der Bilanzsumme und 17,4 Mrd. bei den RWA, so die ÖVAG.

   Dementsprechend ist die Eigenmittelquote (nach Basel II) von 12,7 Prozent in 2011 auf 15,7 Prozent in 2012 und 19,1 Prozent in 2013 gestiegen. Die Eigenmittelquote im Volksbanken-Verbund sei mit 14,9 Prozent zufriedenstellend. Auch nach Basel III liege sie im Verbund derzeit ungeprüft mit 14,6 Prozent deutlich über den Anforderungen.

   "Diese Zahlen belegen, dass es gelungen ist, den Abbauprozess schneller und vor allem kapitalschonender voranzutreiben als vorgegeben. Somit kann von einer erfolgreichen Sanierungsbilanz gesprochen werden", so Koren.

   Im Detail ist im ÖVAG-Konzern der Zinsüberschuss im Vergleich zum Vorjahr um 33 Mio. auf 189 Mio. Euro und der Provisionsüberschuss um 28 Mio. auf 30 Mio. Euro zurückgegangen. Der Personalstand verringerte sich in den letzten beiden Jahren um 185 Vollzeitäquivalente im Konzern und 140 im Einzelinstitut. Er beträgt nunmehr 1.853 bzw. 661.

   Die Kreditrisikovorsorgen verminderten sich zum Vorjahr von 367 auf 23 Mio. Euro. Das sonstige betriebliche Ergebnis lag bei 157 Mio. Euro.

   Vor allem die Abschreibung der VB Romania führte zu einer Belastung von 160 Mio. Euro beim Ergebnis von at equity bewerteten Beteiligungen.

   Für die Zukunft sieht das Management große Herausforderungen: Aufgrund der geplanten massiven Eigenmittelanforderungen der Finanzmarktaufsicht FMA auf 13,6 Prozent müsste der Volksbanken-Verbund weit mehr Eigenkapital vorhalten als auf Basis der bisher geltenden Eigenmittelquote von 8 Prozent.

   Verschärft werde die Situation durch das geplante unvermeidlich Absinken der Eigenmittelquote aufgrund des Wegfalles des staatlichen Partizipationskapitals in 2017 bzw. 2018, sowie negativer Auswirkungen durch die Basel III-Regeln. Weiters könnten höhere Kostenbelastungen durch den Abbau des Restportfolios nicht ausgeschlossen werden.

   Der geplante Umbau des Volksbanken-Verbunds soll zu "signifikanten Ergebnisbeiträgen führen und die Kapitalmarktfähigkeit verbessern", so das Management. Ziel sei eine schlagkräftige und attraktivere Bankengruppe, die zunehmend fähig werde sollte, frisches Eigenkapital von Investoren aufnehmen zu können. Das Ergebnis der Neuausrichtung soll eine Gruppe von starken Regionalbanken mit der ÖVAG als zentrales Spitzeninstitut sein.
 

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