Mehr Investitionen in Polen und Russland.
Die Immofinanz will in den nächsten Jahren zwar Immobilien im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro verkaufen, wird dies aber nicht zu schlechten Bedingungen tun. "Wenn eine Immobilie in Bukarest oder Moskau mit neun oder zwölf Prozent rentiert, soll ich sie dann verkaufen und den Erlös zu zwei Prozent auf die Bank legen?", fragte Immofinanz-Vorstandschef Eduard Zehetner am Mittwochabend bei einer Kapitalmarktveranstaltung in Wien.
Für die unmittelbare wirtschaftliche Zukunft der CEE-Länder, wo der Konzern 45 Prozent seiner Immobilien hält, sei er "zwar nicht bullish, aber verhalten optimistisch", gab Zehetner zu Protokoll.
Insbesondere in Polen und Russland sei die Lage bisher gut bis sehr gut, die Immofinanz werde heuer in den beiden Ländern ihre Engagements bei Einkaufszentren ausbauen. Über die Wirtschaft in Rumänien und Ungarn schrieben die Zeitungen derzeit zwar "nur Schlechtigkeiten, aus Sicht eines Immobilienunternehmens sieht der Markt aber deutlich besser aus". Bei den (zentralen) Bukarester Büros "sinkt die Leerstandsrate gerade unter fünf Prozent, das würde ich mir für Wien auch wünschen". Sollte sich die Krise verschärfen, werde dies nicht von heute auf morgen durchschlagen, weil die Mieter von Büros und Einkaufszentren länger laufende Mietverträge hätten.
Es sei aber "klar, dass die Finanzmärkte unser Geschäft negativ beeinflussen". Was die Immofinanz-Aktie angehe, "ist sie verglichen mit dem Net Asset Value von 5,47 Euro (innerer Wert, Anm.) sehr billig", sagte Zehetner. "Die Anleger werfen uns mit den Banken in einen Topf".