Absatzeinbruch am Automarkt sorgt für zweistelliges Umsatzminus.
Für die am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen zum Geschäftsjahr 2011 des heimischen Autozulieferers Polytec rechnen Analysten heimischer Finanzinstitute zwar mit rückläufigen Umsätzen, das Nettoergebnis könnte verglichen zum Jahr 2010 allerdings beachtlich gesteigert werden. Ebenso dürfte das operative Ergebnis (Ebit) nach Einschätzung der Experten deutlich zulegen.
Im Detail erwarten Erste Group und Raiffeisen Centrobank (RCB) einen Rückgang beim Jahresumsatz um knapp 15 Prozent auf durchschnittlich 658,2 Mio. Euro. Das Konzernergebnis sehen beide Häuser jedoch mit einem deutlichen Plus von 45 Prozent auf 36,4 Mio. Euro. Das Ebit dürfte nach Einschätzung der Analysten im Vergleich zu 2010 noch stärker steigen. Hier prognostizieren sie eine Zunahme von gut 60 Prozent auf durchschnittlich 44,3 Mio. Euro für 2011. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) soll im Schnitt der Prognosen um 17,13 Prozent auf 63,6 Mio. Euro steigen.
Die Entkonsolidierung der unprofitablen "Interior"-Sparte hatte laut Erste-Group-Experten im dritten Quartal für Umsatzrückgänge gesorgt und beinahe zu einer Verdoppelung bei der operativen Marge geführt. Bereits Mitte des vergangenen Jahres bescheinigten die Analysten dem heimischen Autozulieferer, dass er nun auf "soliden finanziellen Beinen" stünde und die Bilanz auf ein "gutes Fundament" hatte stellen können.
Jüngste Analysen der Experten verwiesen auf regional starke Einbrüche beim weltweiten Autoabsatz, allen voran auf dem seit 2010 kontinuierlich rückläufigen europäischen Markt. Ebenso verzeichneten China und Indien im Jahresverlauf 2011 starke Abnahmerückgänge. Profitieren würde der Autozulieferer laut Erste jedoch von den steigenden Verkaufszahlen seiner Deutschen Premium-Kunden VW, BMW und Audi, welche vorwiegend im oberen Preissegment operieren. Zudem seien die Plastik- und Verbundstoffkomponenten für leichtgewichtige und treibstoffsparende Fahrzeugtypen, wie sie von Polytec gefertigt werden, gefragt.
Trotz der kurzfristigen Preisunsicherheiten bei Rohstoffen und hier vor allem bei Rohöl, sieht die Erste Group die Polytec-Aktie derzeit attraktiv bewertet. Aktuell stufen Erste-Analysten das Papier mit "buy" ein, das Kursziel sehen sie bei 12,80 Euro.
Polytec - Schätzungen der Erste Group und RCB für das Geschäftsjahr 2011 (in Mio. Euro):
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Erste Group RCB Mittel Vorjahr Veränderung
Umsatz 652,1 664,3 658,2 770,1 -14,53%
EBITDA 59,9 67,3 63,6 54,3 +17,13%
EBIT 41,4 47,1 44,3 27,2 +62,68%
Nettoergebnis* 32,9 39,8 36,4 25,0 +45,40%
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* nach Minderheiten
