832 Euro

Post schüttet Mitarbeiterbeteiligung aus

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Die Mitarbeiterbeteiligung steig 2014 um 2,6 % auf 832 Euro.

Die Österreichische Post schüttet auch für 2014 wieder eine Mitarbeiterbeteiligung aus. Sie steigt um 2,6 Prozent auf 832 Euro. Die Prämie geht an alle Mitarbeiter in Österreich, sofern sie nicht schon anderweitig eine Leistungsbeteiligung erhalten, wie zum Beispiel die Führungskräfte oder die Leiter der Postämter. Von den 18.403 Beschäftigten erhalten rund 15.000 die 832 Euro.

Der Vorstand war prozentuell gesehen zurückhaltender, auch wenn die Einzelsummen andere sind. Der Vorstandsbezug (fixe und variable Vergütung) von Post-Chef Georg Pölzl erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 1,13 Mio. Euro, die drei weiteren Vorstände erhielten zwischen 680.000 und 891.000 Euro Jahresbezug brutto, geht aus dem heute, Donnerstag, präsentierten Geschäftsbericht hervor.

Auf die Kritik der Belegschaftsvertreter, wonach die Aktionäre gut bedient würden, die Mitarbeiter aber bis an die Belastungsgrenze arbeiten müssten, reagierte Pölzl bei der Bilanzpressekonferenz mit einem Rechenbeispiel: Die geplante Erhöhung der Dividende um 2,6 Prozent entspricht exakt dem Anstieg der Mitarbeiterbeteiligung. Geht es nach Pölzl, dann soll die leistungsabhängige Bezahlung ausgebaut werden.

Gut gelaufen sei im Vorjahr das Paketgeschäft, aber hier müsse man differenzieren. Im Privatkundengeschäft habe die Post einen Marktanteil von 77 Prozent, im Geschäftskundensektor allerdings nur von 28 Prozent. Hier sei der Preiskampf sehr hart. Auch sei es in Österreich nicht gelungen, den Rückgang bei den Briefen durch mehr Paketgeschäft völlig aufzufangen, "daher müssen wir auch weiterhin auf der Kostenseite ausgleichen", so Pölzl.

Sehr zufrieden zeigte sich Pölzl mit der Qualität der Zustellung. 96,3 Prozent aller Briefe würden am nächsten Tag zugestellt, bei 88,7 Prozent der Paketzustellungen klappe es beim ersten Mal (inklusive Abgabe in Paketboxen). Die Kundenzufriedenheit sei neben den Profitabilitätszahlen die Basis für die variablen Bezüge des Vorstandes, betonte Pölzl.

Etwas eingeschlafen ist der Wechsel von Postlern in den Verwaltungsdienst des Bundes. Insgesamt haben bisher 500 Postbedienstete gewechselt, im Vorjahr waren es 50. Für diese Wechsel und jene Postler, für die die Post aktuell keine Verwendung hat, hat der Konzern rund 200 Mio. Euro an Rückstellungen gebildet.

Angesprochen auf die mögliche Einführung eines Bonus-Malus-Systems für die Beschäftigung älterer Mitarbeiter, wie sie von SPÖ und Gewerkschaften gefordert wird, meinte Pölzl: "Ich halte das für einen Unsinn, das ist der absolut falsche Weg." Richtiger wäre es über ein Anreizmodell zu versuchen Ältere im Arbeitsprozess zu halten.

Bei der Hauptversammlung am 15. April erhofft sich Pölzl - trotz des Umbaus der Staatsholding ÖIAG in die ÖBIB mit mehr politischen Durchgriffsrecht - "Kontinuität und Professionalität". Dass es zu wesentlichen Änderungen kommt glaubt der Postchef nicht, auch wenn "der eine oder andere nicht mehr im Aufsichtsrat ist". Als sicher gilt die Ablöse von Aufsichtsratschef Rudolf Kemler, dessen Vertrag als ÖIAG-Chef nicht verlängert wurde.

Heute, Donnerstagmittag, legte der Kurs der Post-Aktie gegenüber dem Vortag um 3,91 Prozent auf 45,95 Euro zu.
 

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