Der Jungfernflug des Airbus-Militärtransporters A400M im vergangenen Dezember verlief weniger reibungslos als von den Piloten zunächst öffentlich kommuniziert. Nach vertraulichen Unterlagen des Triebwerkherstellers Europrop tauchte bei einem der Steuerungscomputer für die Antriebe nach gut einer halben Stunde Flugzeit ein Ausfall auf, berichtet das Magazin der "Spiegel".
Das Ersatzsystem bekam daraufhin nur noch unzureichende Daten über die Stellung der Schubhebel, so dass eines der vier Triebwerke aus Sicherheitsgründen automatisch in den Leerlauf versetzt wurde. Eine Sprecherin von Airbus Military bestätigte am Samstag den Zwischenfall, dieser habe jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Flugsicherheit gehabt. "Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht", sagte Barbara Kracht unter Verweis auf Berichte, die es bereits in der Fachpresse gegeben habe.
Solche Vorfälle seien bei Jungfernflügen "absolut nichts Besonderes". Die A400M sei beim Erstflug länger in der Luft geblieben als geplant. Dies sei der beste Beweis, dass die Fehlermeldung kein Problem gewesen sei. Mittlerweile habe die Maschine bereits mehr als 30 Flugstunden hinter sich, sagte Kracht.
Die Piloten hatten den Vorfall gegenüber der Öffentlichkeit zunächst nicht erwähnt. "Das war ein fantastischer Flug", jubelten sie am 11. Dezember im spanischen Sevilla vor der Presse. "Alle Geräte funktionierten einwandfrei. Wir sind sehr beeindruckt." Laut Medienberichten hätte das Team versuchen können, das Problem durch einen Neustart in der Luft zu beheben. "Doch das erschien ihnen offenbar zu riskant, da sie bei einem Scheitern mit einem stillstehenden Propeller gelandet wären", schreibt das Blatt.