Zu viele BLZ

Raiffeisen muss Bankomatkarten austauschen

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Kostenpunkt: 120.000 Euro; die Kunden müssen nichts bezahlen.

65.000 Salzburger Raiffeisen-Kunden bekommen dieser Tage eine neue Bankomatkarte zugeschickt. Der Salzburger Raiffeisenverband muss nämlich die Karten auswechseln, weil das europäische Banküberweisungssystem mit der Fülle der verschiedenen Bankleitzahlen überfordert war, berichtete der ORF. Das führte dazu, dass manche Kunden keine Überweisungen aus dem Ausland empfangen konnten. Nun stellt Raiffeisen sein Bankleitzahlensystem um. Kostenpunkt: 120.000 Euro; die Kunden müssen nichts bezahlen.

Probleme
Im Land Salzburg gibt es 156 einzelne Raiffeisenbanken mit eigenen BLZ und damit 156 verschiedene IBAN-Nummern - zu viel für das neue europäische Überweisungssystem. "Durch die Adressierung mit BIC und IBAN hat es Probleme gegeben, wenn aus dem Ausland Überweisungen reingekommen sind. In der IBAN-Nummer steckt die Bankleitzahl drinnen. Das ist bei manchen Banken nicht möglich gewesen, und unsere Kunden konnten dann keine Überweisungen aus dem Ausland bekommen", wird Karin Köck von Raiffeisen Salzburg zitiert.

Raiffeisen Salzburg reagiert auf das Problem mit der Umstellung des BLZ-Systems. Die Filialen verlieren ihre eigenständigen Bankleitzahlen und übernehmen dafür die ihrer Zentrale. Aus 156 Bankleitzahlen werden somit 65. Damit soll dann das europäische Überweisungssystem zurechtkommen.

Raiffeisen bezahlte für die Umstellung der Bankleitzahlen und die neuen Bankomatkarten 120.000 Euro. Kunden kostet die neue Bankomatkarte nichts.

Fremdbehebungsgebühr
Zur Kasse gebeten werden sie aber in Kürze immer dann, wenn sie bei einem fremden Bankomaten Geld abheben. Ab 1. Oktober verlangt Raiffeisen Salzburg dafür wie berichtet eine Gebühr von 80 Cent. Konsumentenschützer sind bereits dagegen Sturm gelaufen, da so die Kunden gezwungen würden, große Summen abzuheben. Die Bank argumentierte mit mehr Kostentransparenz, außerdem seien die Raiffeisen-Geräte flächendeckend erreichbar. Raiffeisen betreibt österreichweit rund 3.100 Geldautomaten, davon rund 250 im Bundesland Salzburg. Die Konkurrenz hat derweil nicht im Sinn, auch eine Fremdbehebungsgebühr einzuführen.

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