Triple-A futsch

Ratingagentur entzieht EU Bestnote

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US-Agentur Standard & Poor's: Kreditwürdigkeit der EU hat abgenommen.

Standard & Poor's hat der Europäischen Union ihre Spitzenbewertung entzogen. Das Langfrist-Rating wurde auf "AA+" von "AAA" gesenkt, wie die US-Ratingagentur am Freitag mitteilte. "Unserer Meinung nach hat die Kreditwürdigkeit der jetzt 28 EU-Mitgliedstaaten insgesamt abgenommen." Dabei spiele eine Rolle, dass der Zusammenhalt der EU-Mitgliedsländer abgenommen habe.

Das zeige sich in den Spannungen bei den jüngsten Verhandlungen über den EU-Haushalt. Diese signalisierten steigende Risiken, dass die EU in einigen Mitgliedstaaten an Rückhalt verlieren könnte. Ein paar Staaten hätten die Verabschiedung des Budgets zumindest zeitweise blockiert. "Wir halten es für möglich, dass die Verhandlungen vorzeitig wieder aufgenommen werden müssen", schrieben die Fachleute. Die EU hatte sich im Sommer nach monatelangem Streit auf einen Finanzrahmen bis 2020 geeinigt.

Der Entscheidung vorausgegangen war in den vergangenen Monaten eine Herabstufung der Ratings von Frankreich, Italien, Spanien, Malta, Slowenien, Zypern und den Niederlanden. Die Gefahr, dass das Rating der EU bald wieder gesenkt werde, sei aber gering, befand S&P: Den Ausblick beurteilen sie als stabil. Österreich verlor bereits im Jänner 2012 das Triple-A bei S&P, wird aber seit Jänner 2013 mit stabilem Ausblick geführt, was darauf hinweist, dass in naher Zukunft keine Veränderung zu erwarten ist, weder nach oben noch nach unten.

Die EU kann auf eigene Rechnung Kredite am Markt aufnehmen, gehört aber zu den kleinen Spielern am Anleihemarkt. Derzeit sind nach S&P-Berechnungen Anleihen im Volumen von 56 Milliarden Euro in Umlauf. Das Geld wurde überwiegend für Irland und Portugal benötigt.

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