Österreichs Tourismuswirtschaft ist noch nicht ganz über den Berg, der Rückgang noch nicht gestoppt. Die Nachfrage ausländischer Gäste nach Tourismusdienstleistungen in Österreich wird heuer nach Einschätzung des IHS-Chefs Felderer leicht um 1 % zurückgehen. 2009 sind die Tourismusexporte um 5,5 % gesunken. 2011 dürfte die Nachfrage wieder um 1 bis 2 % zulegen, so die Prognose.
Für die gesamte Wintersaison (November bis April) rechnet Tourismusobmann Schenner mit einem Rückgang bei den Nächtigungen von 1 bis 2 %, jedoch mit Umsatzeinbußen von bis zu 8 % - je nach Region. Der Rückgang bezieht sich zwar auf die gesamten touristischen Ausgaben - von Beherbergung über Gastronomie bis zum Handel - besonders gespart wurde im heurigen Winter aber bei den Nebenausgaben. Das hat manche Touristiker hart getroffen, gilt der Wintertouristist doch als weniger preissensibel als der Sommertourist.
Obwohl der Tourismus im Krisenjahr 2009 an Wertschöpfung (-4,9 %), Beschäftigten (-1,3 %) und Nächtigungen (-1,9 %) verloren hat, sei dieser Wirtschaftszweig im Vergleich zu anderen Branchen gut weggekommen und habe sogar das fünftbeste Jahr in der Geschichte hingelegt, meinte Felderer. "Die Nachfrage inländischer Gäste hat die fehlende Nachfrage bei ausländischen Urlaubern kompensiert."
Derzeit kämpft die Branche mit Einbußen aus Deutschland. Unsere Nachbarn sind mit einem Anteil von 40 % der Nächtigungen der wichtigste Herkunftsmarkt, von November bis Februar nächtigten 2,7 % weniger Deutsche in Österreich. Die Österreich Werbung (ÖW) wird heuer 6,3 Mio. Euro für das Marketing in Deutschland aufwenden. Insgesamt steht der ÖW ein Budget von über 50 Mio. Euro zur Verfügung, 85 % davon werden für das Marketing verwendet.