Der Billigflieger überlegt, auf diese Destinationen zu verzichten.
Ab dem 23. Jänner 2010 könnte der irische Billigcarrier all seine Flugverbindungen in Italien streichen, kündigte die Fluggesellschaft an. Grund ist ein Streit mit Italiens ziviler Luftfahrtbehörde Enac. Ryanair verlangt, dass Passagiere auf italienischen Binnenstrecken beim Einstieg in die Maschinen den Pass oder den Personenausweis vorweisen.
Enac erwidert, dass laut dem italienischen Gesetz auch andere vom Staat erlassene Dokumente wie Führer- oder Waffenschein zur Identifizierung der Passagiere auf Binnenflügen zulässig sind. Ryanair erwidert, dass dadurch Sicherheitsmängel auf den nationalen Flügen entstehen. "Wir haben mehrere Flüge in Italien streichen müssen, weil die Sicherheit wegen Enacs Haltung gefährdet ist. Wir können nicht zulassen, dass Passagiere ohne Identifizierung reisen", sagte Ryanair-Sprecher Stephen McNamara.
Sollte Enac ihre Position nicht ändern, droht Ryanair mit einer vorübergehenden Aussetzung aller Flüge in Italien. Dies könnte für die italienischen Flughäfen Verluste im Wert von 100 Mio. Euro pro Jahr bedeuten, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" am Mittwoch. Elf Millionen Passagiere pro Jahr fliegen jährlich in Italien mit Ryanair.
Sollte sich der irische Billigcarrier aus Italien zurückziehen, sind Konkurrenten gern bereit, seinen Platz zu übernehmen. "Wir sind in der Lage, die Flüge von Ryanair in Italien sofort zu ersetzen", versicherte Giuseppe Gentile, Präsident der italienischen Fluggesellschaft Air Italy.