Saab-Liquidierung trotz neuer Angebote

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Ungeachtet jüngster Kaufangebote hat der US-Autokonzern General Motors (GM) die Abwicklung seiner schwedischen Tochter Saab eingeleitet. Das teilten GM und die schwedische Gewerkschaft IF Metall mit. Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker hatte zuvor ein neues Angebot für Saab eingereicht, auch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und Ex-MAN-Chef Haakan Samuelsson sollen Interesse haben.

Die Unternehmensspitze von Saab habe die Liquidierung beschlossen, erklärte die IF Metall in Stockholm. Der US-Mutterkonzern GM bestätigte in einer Mitteilung die "geordnete Einstellung der Geschäftstätigkeit" der skandinavischen Traditionsmarke, die "voraussichtlich einige Monate" dauern werde. Dabei werde ein "angemessener Schutz von Mitarbeitern, Händlern und Zulieferern" gewährleistet. Eine "gründliche Prüfung" der neuen Kaufangebote werde durch das Konkursverfahren nicht verhindert.

IF Metall-Chef Stefan Löfven warf GM dagegen vor, es sei "unverantwortlich", sowohl den Verkauf als auch den Konkurs von Saab voranzutreiben. GM sucht seit Januar 2009 einen Käufer für seine schwedische Tochter. Saab beschäftigt derzeit noch 3.400 Menschen in Schweden. Gewerkschaftsangaben zufolge könnte das Aus des Autobauers den Verlust von rund 8.000 Arbeitsplätzen bedeuten, weil auch Zulieferer betroffen wären.

Spyker Cars habe GM ein "überarbeitetes Angebot" gemacht, teilte der niederländische Sportwagenhersteller am Freitag mit. Mit GM habe es einen "konstruktiven Dialog" über den Kauf dessen verlustträchtiger schwedischer Tochter gegeben, erklärte Spyker-Chef Victor Muller. Angaben über die Höhe des nachgebesserten Angebots machte Muller nicht. Formel-1-Chef Ecclestone will Saab zusammen mit dem luxemburgischen Finanzinvestor Genii Capital kaufen.

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