Der niederösterreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) musste im ersten Quartal 2010 massive Einbußen hinnehmen. Der Umsatz ist von 80,8 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 53,6 Mio. Euro zurückgegangen. Damit lag SBO weit hinter den Analystenerwartungen, die im Schnitt mit einem Umsatz von 63,0 Mio. Euro rechneten.
Begründet wurde das Minus im Auftaktquartal mit dem im Vergleich zu 2008 geringerem Auftragseingang und -stand 2009. Das Betriebsergebnis (EBIT) ist in den ersten drei Monaten von 15,6 auf 4,9 Mio. Euro eingebrochen, lag aber leicht über dem Niveau des vierten Quartals 2009 (4,6 Mio. Euro).
Der Gewinn nach Steuern belief sich im ersten Quartal 2010 auf 2,5 Mio. Euro, nach 9,7 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres bzw. 1,7 Mio. Euro im vierten Quartal 2009.
Das Ergebnis je Aktie betrug 0,15 Euro nach 0,61 Euro. Der Auftragsstand belief sich am Ende des ersten Quartals auf 104,9 Mio. nach 76 Mio. Euro Ende Dezember 2009 und beinhaltet auch Aufträge, die über das Gesamtjahr 2010 verteilt zur Auslieferung gelangen werden, heißt es.
Management weiterhin zuversichtlich
SBO ist für das Geschäftsjahr
2010 aber weiterhin optimistisch: Nach einem schwachen 1. Quartal, in dem
sich der Auftragsausfall vom Beginn des Vorjahres niedergeschlagen habe,
seien nun die Aufträge "extrem stark" wieder zurückgekommen: Mit 84 Mio.
Euro Auftragseingang im 1. Quartal 2010 sieht SBO-Vorstandschef Gerald
Grohmann die Zukunft positiv. Im ersten Quartal 2009 lag der Auftragseingang
bei Null.
Im Ausblick für 2010 erwartet Grohmann eine langsame schrittweise Erholung der Ölfeldausrüsterindustrie, unter der Voraussetzung dass sich auch die Weltkonjunktur weiter positiv entwickle. Eine zweite Rezession sieht er momentan nicht. Durch die Erholung der Weltwirtschaft werde die Bohraktivität wieder zunehmen, weil die Nachfrage nach Öl wieder einsetze.
Ein allzu hoher Ölpreis sei aber ungesund. Zwischen 70 und 80 Dollar pro Barrel hält Grohmann für einen "verträglichen" Ölpreis, wo auch Investitionsprojekte wirtschaftlich sind. Die Entwicklung sei aber nicht nur von der Nachfrage der Weltwirtschaft abhängig, sondern auch von Rohstoffspekulationen.
Der Aufschwung zeigt sich auch bei den Beschäftigten: Der Abbau von insgesamt 300 Mitarbeitern im Krisenjahr 2009 wurde abgeschlossen, durch die erhöhte Nachfrage werde die bereits vereinbarte zweite Tranche der Kurzarbeit (März bis August 2010) aus heutiger Sicht nicht in Anspruch genommen werden müssen, kündigte Grohmann an. Dank der verstärkten Nachfrage werden nun punktuell wieder Leute aufgenommen. Von Juli bis Dezember 2009 wurde bei SBO kurzgearbeitet.
SBO beschäftigte per Ende März 2010 weltweit 1.098 Mitarbeiter (31. März 2009: 1.224), davon 317 in Ternitz in Niederösterreichund 478 in Nordamerika (inkl. Mexiko). Der weltweite Marktanteil bei Ölfeldausrüstung liegt bei 50 Prozent.