Schweizer Banken droht Milliardenstrafe aus USA

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Im langjährigen Steuerstreit mit der Schweiz haben die USA die eidgenössischen Geldhäuser endgültig in die Enge getrieben. Wollen sie Strafverfahren vor US-Gerichten wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung entgehen, müssen die Banken Geldstrafen von insgesamt mehreren Milliarden Dollar akzeptieren.

"Auf jeden Fall wird es eine gewaltige Kröte sein. Das kann die Existenz der ein oder anderen Bank gefährden", sagte ein Banken-Insider, der nicht namentlich genannt werden wollte. "Kleine Häuser kann das hart treffen", sagte ein anderer Insider.

"Die Verhandlungen sind noch am Laufen", erklärte der Sprecher des Staatssekretariats für Internationale Finanzfragen (SIF). Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf bereitete die Banken aber auf schwer verdauliche Kost vor: "Die Banken werden das nicht gratis bekommen", sagte sie in einem Radio-Interview. "Dass es ohne Kosten abgeht, wäre naiv zu glauben".

Wie stark einzelne Banken zur Kasse gebeten werden, ist noch nicht abschließend geregelt. Die Schweizer Regierung und das amerikanische Justizministerium haben sich auf ein Gruppenkonzept geeinigt. Eine erste Gruppe von rund einem Dutzend Banken, die schon länger im Visier der Amerikaner stehen und auch schon Informationen geliefert haben, müssen mit den Amerikanern eine individuelle Buße aushandeln.

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Die in einigen Medienberichten gehandelte Strafhöhe von zehn bis 15 Prozent der US-Vermögen sei eine Untergrenze, ließ eine betroffene Bank durchblicken. Zu dieser Gruppe gehören Credit Suisse, Bank Bär und die Kantonalbanken von Basel und Zürich.

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