Finanzministerin trat Äußerungen von UBS-Chef Ermotti entgegen
Die Schweizer Großbank UBS verfügt nach den Worten von Finanzministerin Karin Keller-Sutter über eine indirekte Staatsgarantie. Wenn man davon ausgehe, dass im Krisenfall der Staat eingreift, sei es eine implizite Staatsgarantie, sagte die Ministerin dem Schweizer TV-Sender SRF.
Keller-Sutter trat damit Äußerungen von UBS-Konzernchef Sergio Ermotti entgegen, der jüngst eine Staatsgarantie verneint hatte. Es sei eine "faktisch unzutreffende Behauptung", dass die Bank über eine implizite Staatsgarantie verfüge, hatte Ermotti auf der Aktionärsversammlung des Instituts am 24. April gesagt. "Die Risiken der UBS werden von Aktionärinnen und Aktionären getragen und von den Inhabern der AT1-Instrumente und verlustabsorbierenden TLAC-Anleihen, nicht vom Steuerzahler."
UBS wehrt sich gegen drohende strengere Kapitalanforderungen in der Schweiz. "Wir sind ernsthaft besorgt über einige der Diskussionen im Zusammenhang mit zusätzlichen Kapitalanforderungen", hatte Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher auf der Aktionärsversammlung erklärt. "Zusätzliches Kapital ist das falsche Mittel."
Die Regierung hatte Anfang April einen mehr als 300 Seiten umfassenden Bericht zum sogenannten "Too Big To Fail"-Regelwerk mit 22 Maßnahmen veröffentlicht, die den Schweizer Finanzplatz und insbesondere die UBS krisenfester machen sollen. Darin werden unter anderem dickere Kapitalpuffer gefordert. Die UBS könnte über die Zeit weitere bis zu 25 Milliarden Dollar an Kapital benötigen.