Am Freitag haben die Spritpreise in Österreich neuerlich zugelegt und das höchste Niveau seit 17 Monaten erreicht, meldete der Autofahrerklub ARBÖ. Nur im Oktober (Eurosuper) und November (Diesel) 2008 seien die Preise höher gelegen. Laut ARBÖ-Spritpreisservice liegen die Preise aktuell im Schnitt bei 1,189 Euro für Eurosuper und bei 1,084 Euro für Diesel.
In den ersten drei Monaten des heurigen Jahres habe sich Diesel im Schnitt um 16 Cent pro Liter gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode verteuert. Bei Eurosuper sei der Preissprung mit 23 Cent pro Liter noch viel höher gewesen.
Eine Modellrechnung des ARBÖ ergab weiters, dass eine Erhöhung der Mineralölsteuer (MöSt) um zehn Cent pro Liter ein weitgehendes Ende des Tanktourismus zur Folge hätte. Dies wiederum würde bedeuten, dass das Staatssäckel von der Steuererhöhung nur in geringem Umfang profitieren kann, dass die Österreicher aber mit 805 Mio. Euro belastet werden. Experten, die fast durch die Bank mit Mehreinnahmen von 1 Mrd. Euro rechnen, stellten "Milchmädchenrechungen" an, sagte eine ARBÖ-Sprecherin.
Die Rechnung des ARBÖ fußt auf Daten des Umweltbundesamts (UBA), des Fachverbands der Mineralölindustrie und eigenen Daten über die Treibstoffpreise in Österreich sowie in den benachbarten Ländern. Laut Zahlen des UBA beläuft sich der sogenannte Tanktourismus, der aus den Preisdifferenzen zu den Nachbarländern entsteht, auf 2,4 Mrd. Liter pro Jahr, rund ein Viertel des in Österreich verkauften Treibstoffs.
Durch eine Erhöhung der MöSt von 10 Cent pro Liter würden sich die Preisdifferenzen zu den Nachbarländern einebnen, "und das wieder würde den Tanktourismus weitgehend zum Erliegen bringen", erläuterte ARBÖ-Sprecherin Lydia Ninz.