In einer Stunde von Wien nach Innsbruck? Das neueste Projekt des polnischen Start-up Nevomo soll einen High-Speed-Zug auf den Markt bringen, mit dem das möglich wäre.
So könnten Zugverspätungen für viele Reisende bald zur Nebensache werden. Vergessen Sie den ICE oder andere Hochgeschwindigkeitszüge. Eine polnische Firma steht kurz davor, den absoluten High-Speed-Zug auf den Markt zu bringen. Mit der Hyperloop-Technologie und Technik, die einer Magnetschwebebahn ähnelt, soll das Gefährt bis zu 550 km/h erreichen können.
Das Ziel ist es, die Zugfahrt zu revolutionieren und dichtere Intervalle im Personenverkehr zu ermöglichen. Das beste an dem neuen Konzept: Es soll auf bereits bestehenden Schienen funktionieren. Heißt: Es sind keine teuren Umbauten der Strecken erforderlich. Stattdessen sollen die schwebenden High-Speed-Trains auch klimafreundlich zum Einsatz kommen. In Zahlen heißt das, dass man mit dem Nevomo innerhalb einer Stunde von Wien nach Innsbruck fahren könnte.
Bislang fuhren Züge, wie der ICE schon stolze 330 km/h nur ein besonderes Exemplar, das mittlerweile eingestellt wurde, erreichte 400 km/h. Das Nevomo-Modell durchbricht eine absolute Schallmauer. Auch die Beschleunigung hat es in sich: Nach 700 Metern soll der "MagRail" bereits 135 km/h erreichen. Da müssen sich die Passagiere wohl gut anhalten.
Erster Testlauf absolviert
"Zum ersten Mal in der Geschichte der Eisenbahn bewegt sich ein Schienenfahrzeug nicht auf den bestehenden Gleisen, sondern über sie, ohne Reibung. Indem wir die bestehende Infrastruktur nutzen, bieten wir einen kosteneffizienten und umweltfreundlichen Ansatz zur Modernisierung des Schienenverkehrs", so Przemek Ben Paczek, CEO und Mitbegründer von Nevomo.
Um die neue Technologie auf Herz und Nieren zu überprüfen, wurde ein erster Test mit einem Güterzug absolviert. Und das erfolgreich. Für den Gütertransport ist die Geschwindigkeit allerdings auf 160 km/h limitiert. Das Unternehmen kündigte an, dass die vorhandene Teststrecke für die nächsten Schritte verlängert werden soll.
Jetzt sucht die Firma Kooperationspartner, die die Revolution auch im Personenverkehr testen wollen. Denn bis 2024/2025 will das Start-up mit kommerziellen Erlösen Gewinn machen. Womit das genau passieren soll, verrät man vorerst nicht.