Steirischer Müllentsorger ADL insolvent

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Über das Vermögen der zur UEG Gruppe gehörende ADL Abfalldisposition und Logisitk GmbH in Neuseiersberg bei Graz wurde offiziell der Konkurs eröffnet. Masseverwalter ist der Grazer Anwalt Alexander Isola. Betroffen sind 18 Dienstnehmer sowie 174 Gläubiger, laut Schuldnerangaben belaufen sich die Aktiva auf 9,5 Mio. Euro, die Passiva auf rund 25,4 Mio. Euro, die Überschuldung beträgt somit 15,9 Mio. Euro.

Die ADL ist Teil der UEG Gruppe, wobei die UEG Umwelt- und Entsorgungstechnik AG selbst nicht operativ tätig ist. Die UEG übt vielmehr die Funktion einer Holding aus, wobei 2000 ein Zusammenschluss mit Asamer erfolgte. Diese hält über eine Beteiligungsgesellschaft 50 % der Aktien. Die Holding hält Anteile an diversen inländischen Gesellschaften, der Konzern ist unter anderem an Unternehmen in Griechenland, Italien, Kroatien, Rumänien und Ungarn beteiligt.

Nachdem die ADL rund 80 % des Umsatzes der Gruppe erzielte, kämpfte die gesamte Gruppe mit Liquiditätsproblemen. Unbeschränkt haftende Gesellschafterin der ADL ist die ABG Abfall Beteiligungs GmbH, welche ihrerseits eine Tochter der UEG ist. Letztere fungiert auch als Kommanditistin.

Der Konzern bzw. die Gruppe erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz in der Größenordnung von rund 73,5 Mio. Euro, beschäftigt sind 55 Dienstnehmer, 18 davon bei der ADL. Zuletzt soll der Umsatz infolge von Absatzeinbußen und aufgrund der Preisgestaltung am Markt massiv zurückgegangen sein. Nachdem seitens des Ex-Vorstandes, welcher 50 % der Aktien über eine Beteiligungsgesellschaft an der UEG hielt, die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation und drohende Verluste in den Raum gestellt worden waren, wurde nach Sanierungsmöglichkeiten gesucht.

Die Asamer-Gruppe machte die Übernahme der Anteile des vormaligen Vorstandes und eine Kapitalerhöhung von einer Due Diligence abhängig, deren Ergebnisse jedoch dazu führten, dass Asamer vorerst wieder Abstand genommen hatte. Hintergrund dürften auch bilanzielle Unstimmigkeiten mit dem Ex-Vorstand sein, weshalb von der Asamer-Gruppe Anzeige erstattet wurde - ein Schritt, gegen den der Ex-Vorstand wiederum rechtliche Maßnahmen ankündigte. Ein Fortbetrieb der ADL wird offenbar nicht angestrebt.

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