Im 1. Quartal

Strabag mit 128,7 Mio. Euro Verlust

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Das Nettoergebnis wurde somit gegenüber Vorjahreszeitraum um 9 Prozent verbessert.

Der börsenotierte Baukonzern Strabag SE hat seine Verluste heuer im ersten Quartal verringert und den Auftragsbestand dank neuer Infrastrukturprojekte in Polen um 22 Prozent deutlich erhöht. Das Periodenergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf minus 128,7 Mio. Euro (nach Minderheiten: minus 117,8 Mio. Euro). Der Auftragspolster ist 15,6 Mrd. Euro schwer. "Meine Vorstandskollegen und ich gehen weiter davon aus, das Geschäftsjahr sowohl bei der Leistung als auch beim Ergebnis auf Vorjahresniveau abschließen zu können", ist Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner für das Gesamtjahr 2010 zuversichtlich.

Der lange und harte Winter

In den ersten drei Monaten ging die Bauleistung noch um 16 Prozent auf 1,837 Mrd. Euro zurück. Der konsolidierte Umsatz sank um 14 Prozent auf 1,789 Mrd. Euro. Der Konzernchef begründete diese Einbrüche mit dem "sehr langen und harten Winter" sowie dem "Auslaufen einiger Großprojekte im Nahen Osten und in Russland". Die beiden ersten Quartale lieferten typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert werde. Der Personalstand wurde um 7 Prozent auf 68.318 Arbeitnehmer gekürzt.

Verluste gingen zurück

Die Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen wurden zum Jahresauftakt von 71 Prozent auf 68 Prozent des Umsatzes zurückgenommen. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging dadurch um 31 Prozent auf 46,02 Mio. Euro zurück. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von minus 3,2 auf minus 2,6 Prozent. Im EBITDA enthalten ist den Angaben zufolge eine "akquisitionsbedingte erfolgswirksame Aufwertung" der tschechischen Bahnbaugesellschaft Viamont DSP a.s. in Höhe von 24,60 Mio. Euro. Gleichzeitig sei eine Abschreibung des Viamont-Firmenwertes in Höhe von 14,00 Mio. Euro vorgenommen worden.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhten sich damit um 20 Prozent. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) verminderte sich um 2 Prozent auf 149,89 Mio. Euro. Der Nettofehlbetrag je Aktie ging im ersten Quartal von 1,13 auf 1,03 Euro zurück. Ohne den Sondereffekt in Zusammenhang mit der Aufstockung der Anteile an Viamont von 50 auf 100 Prozent wären das Konzernergebnis sowie das Ergebnis je Aktie laut Strabag in etwa auf Vorjahresniveau zu liegen gekommen.

Bilanzsumme gesunken

Wegen verringerter Forderungen aus Lieferung und Leistungen sowie der Tilgung kurzfristiger Verbindlichkeiten sank die Bilanzsumme per Ende März gegenüber dem Jahresende 2009 von 9,614 auf 9,215 Mrd. Euro. Die Eigenkapitalquote des größten Bauunternehmens Zentral- und Osteuropas blieb bei 32,4 (Ende Dezember: 32,2 Prozent) stabil. Die Netto-Cash-Position sank deutlich von 596,23 auf 381,27 Mio. Euro.

Der Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresquartal von minus 189,91 auf minus 117,35 Mio. Euro. Einige Großinvestitionen im Eisenbahnbau sowie die Anteilserhöhung an der tschechischen Bahnbaufirma Viamont DSP a.s. veränderten den Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit von minus 58,62 Mio. auf minus 115,44 Mio. Euro. Dagegen verringerte sich der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit um mehr als die Hälfte auf 13,82 Mio. Euro - Bankverbindlichkeiten hätten sich erhöht.

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