Der Baukonzern soll die 332 m lange Belgrader Hauptverkehrsbrücke über den Fluss Sava, die "Gazela", um 58 Mio. Euro reparieren. Heute wird der Bauauftrag zwischen dem staatlichen Bauunternehmen "Putevi Srbije" und dem österreichischen Baukonzern unterzeichnet.
Die veranschlagte Bauzeit beträgt 22 Monate. Die 1970 fertiggestellte Brücke war ursprünglich für rund 38.000 Fahrzeuge pro Tag geplant, derzeit wird sie täglich bereits von viermal so vielen Fahrzeugen befahren, berichtet die Presseagentur Tanjug. Zum Vergleich: Auf der Wiener Praterbrücke, die österreichweit das größte Verkehrsaufkommen hat, fahren im Schnitt täglich rund 153.000 Autos.
Bereits im April 2007 hatte die EIB Serbien einen Kredit für die Reparatur der Brücke im Wert von 33 Mio. Euro gewährt. Die Belgrader Behörden hatten sich verpflichtet, vor der Auszahlung der Finanzmittel den Umzug von mehreren Dutzend Roma-Familien aus einer unter der Brücke entstandenen Pappsiedlung vorzunehmen.
Die Roma wurden im September des Vorjahres umgesiedelt, allerdings in eine vorläufige Container-Siedlung außerhalb der Stadt. Entsprechend der früheren Einigung mit der EIB sind die städtischen Behörden allerdings verpflichtet, entsprechende Sozialwohnungen für die umgesiedelten Familien zu sichern.
Heuer am 11. März genehmigte die EIB die Auszahlung von 10 Mio. Euro des Kredits, um den Start der Arbeiten zu ermöglichen. Seit Februar ist die stark reparaturbedürftige Gazela-Brücke, die am paneuropäischen Verkehrskorridor 10 ("X") liegt, aus Sicherheitsgründen für den schweren Lkw-Verkehr gesperrt. Sollten die städtischen Behörden bis zum Jahresende nicht das Problem der Unterkunft für die Roma-Familien lösen, werden sie die gewährten Finanzmittel zurückzahlen müssen, berichtet der TV-Sender "B-92".
Laut Tanjug soll die EIB einen weiteren 60-Mio.-Euro-Kredit für die Fertigstellung einer Umfahrung um Belgrad zwischen Batajnica und Dobanovici gewähren. Diese Arbeiten soll der österreichische Baukonzern Porr ausführen.