Strabag will Schweizer Konkurrenz Implenia kaufen

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Österreichs größter Baukonzern Strabag will mehrheitlich beim Schweizer Branchenführer Implenia einsteigen. "Wir haben ein klares Zukunftskonzept für das Unternehmen und wollen uns nur freundschaftlich nähern", sagte Strabag-Sprecher Christian Ebner zur APA. Implenia erzielte 2008 einen Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro, die Strabag setzte im Vorjahr 12,2 Mrd. Euro um.

Der heimische Bauriese interessiert sich für jene 51 Prozent an dem Schweizer Konzern, die der derzeitige britische Mehrheitseigentümer, der Hedgefonds Laxey, abtritt.

Der Verwaltungsrat von Implenia hat der Strabag in einem Schreiben bereits seine grundsätzliche Bereitschaft zu Verhandlungen signalisiert. "In den nächsten zwei bis drei Wochen werden die Gespräche geführt", sagte Ebner.

Ein möglicher Haken: Die Strabag übernimmt Implenia allerdings nur dann, wenn der Verwaltungsrat des Unternehmens die Österreicher in vollem Umfang ins Aktienregister eintragen lässt. Der Schweizer Bauriese ließ jedoch durchblicken, man wolle auch seinen künftigen Mehrheitsaktionär nicht in vollem Umfang ins Aktienregister eintragen lassen, wenn der Investor aus dem Ausland kommt.

Aktuell sind die Briten zwar zu 51 Prozent beteiligt, aber nur mit 4,9 Prozent im Aktienregister eingetragen. Der britische Großaktionär befindet sich seit dem Einstieg im April 2007 im Dauerstreit mit der Führung des Unternehmens. Das Management von Implenia wirft der Investmentgesellschaft vor, die Beteiligung illegal aufgebaut zu haben.

Die Strabag will mit dem Schweizer Bauriesen gemeinsam ausländische Märkte bearbeiten. Derzeit macht Implenia 95 Prozent seiner Geschäfte in der Schweiz. "Wir könnten uns vorstellen, Implenia exklusiv mit der Betreuung bestimmter Märkte wie etwa Italien oder Frankreich zu betrauen", sagte Ebner zur APA. Wichtig sei aber, dass das Schweizer Unternehmen als eigene Einheit unter dem Namen Implenia erhalten bleibe.

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