Das sagt ÖSTERREICH

Das Ausmaß der Teuerung ist zu überprüfen

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Ein Kommentar von Wirtschafts-Ressortleiterin Angela Sellner.

Dass Unternehmen angesichts massiv gestiegener Großhandelspreise im Energiebereich die Preise auch für Endkunden erhöhen müssen, ist wirtschaftlich nicht vermeidbar. Zu hinterfragen ist allerdings das Ausmaß der aktuellen Erhöhungen.

Zum einen kommt ein übler Beigeschmack auf, wenn Energiekonzerne Rekordgewinne melden, während die Kunden nicht wissen, wie sie die plötzlich rund doppelt so hohen Rechnungen bezahlen sollen.

Zum anderen ist die Begründung der Preiserhöhungen allein mit aus dem Ukraine-Krieg resultierenden Entwicklungen nicht nachvollziehbar. Beispiel Spritpreise: Rohöl wurde seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine Ende Februar weit weniger teurer als Treibstoff an den Zapfsäulen.

Die Bundeswettbewerbsbehörde hat diese Entkopplung von Rohöl- und Spritpreisen in ihrer Untersuchung zum Treibstoffmarkt festgestellt. Zu lesen ist dort, dass der Preis für Diesel seit Kriegsbeginn um rund 36 Cent pro Liter gestiegen ist, für Super um 41 Cent (Stand erste Junihälfte). Der Rohölpreis stieg im selben Zeitraum um 22 Cent...

Der Bericht wurde Anfang Juli veröffentlicht. Um in der Lade zu liegen? Mehr als einen Monat ist das her. Höchste Zeit also, dass die Preiskommission sich das ansieht. Zumal es bei den Lebensmittelpreisen ähnliche Entwicklungen gibt.

Wenn gierige Konzerne auf dem Rücken der Konsumenten an der Krise verdienen wollen, gehört dem ein Riegel vorgeschoben!

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