Teuerung

Beim Einkaufen zahlt jeder heuer 760 Euro drauf

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Die Handelsumsätze dürften heuer zwar zulegen. Das ist aber höheren Preisen geschuldet.

Wien. Die heimischen Haushalte dürften heuer 3 bis 4 Mrd. Euro mehr im Handel ausgeben als 2021 – sie bekommen dafür aber nicht mehr Produkte. Denn die Differenz – im Schnitt 760 Euro pro Haushalt – werde von der Inflation aufgefressen, sagt Andreas Kreutzer, Chef von Branchenradar.com. Obwohl wir uns nicht mehr leisten als 2021, steigen die Ausgaben im Handel heuer laut Prognose nominell um 5 % auf 73,5 Mrd. Euro. Dieses Plus sei aber der Teuerung geschuldet, so Kreutzer. Real bzw. inflationsbereinigt bedeute es einen Rückgang um 0,3 %.

Sparstift. „Immer mehr Haushalte sehen sich gezwungen, bei den Einkäufen zu sparen“, sagt Handelsverbandschef Rainer Will: „Die Kaufkraft der Menschen schwindet rapide.“ Jeder Fünfte kaufe inzwischen nur mehr das Notwendigste. Den Sparstift setzen die Menschen insbesondere bei Elektronik (–2,3 % real), Möbeln (–3,5 %) und selbst bei Lebensmitteln (–5,8 %) an. „Speziell beim täglichen Einkauf greifen die Menschen infolge der Teuerung verstärkt zu Produkten im Preiseinstiegsbereich“, so Kreutzer.

Modehandel besser. Besser läuft es heuer im Bekleidungshandel. Die Ausgaben für Mode steigen heuer preisbereinigt um 17 % gegenüber dem Vorjahr. Die Einbußen der Pandemiejahre habe der Modehandel aber nicht aufgeholt, so Handelsverbandsvize und C&A-Manager Norbert Scheele.
 

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