Kosten-Explosion

Preis-Schock: Energie um 45 Prozent teurer

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Keine Entspannung in Sicht: Strom- und Fernwärme-Anstiege noch nicht berücksichtigt.

Wien. Es ist für viele Haushalte schlicht zum Verzweifeln: Alle Aspekte des Lebens werden immer schneller teurer. Jetzt liegt eine neue Statistik vor, die die größten Preisexplosionen abbildet.

Haushalte kämpfen mit 45 % gestiegenen Energiekosten (Juni 2021 bis Juni 2022). Zum Vergleich: Im Jänner, also kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, betrug die Teuerung der Energiepreise ‚lediglich‘ 22,4 % (siehe Grafik).

Preis-Schock: Energie um 45 Prozent teurer
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Heizöl. Am größten ist der Anstieg bei Heizöl. Mehr als verdoppelt (+110 %) hat sich der Preis. Gerade jetzt spüren das sehr viele Familien, sie bestellen in diesen Wochen ihre Lieferung für den Winter.

Gas. Der Gaspreis stieg um 72 %. Mit großer Anstrengung sollen jetzt die heimischen Lager vor Winterbeginn gefüllt werden, um trotz Krise die Versorgung zu garantieren.

Ein Mal Volltanken ist um 40 Euro teurer geworden

Tanken. Das Auftanken eines Pkws mit Superbenzin ist um 40 Euro teurer als noch vor einem Jahr (50-Liter-Tank), die Preise stiegen um 60 %. Diesel verteuerte sich in dieser Zeit sogar um 65 %. Im Schnitt kostete jede Tankfüllung mehr als 100 Euro. „Im Juni und Juli haben wir zum ersten Mal großräumig Treibstoffpreise von über zwei Euro pro Liter an den Zapfsäulen beobachtet“, so Energieagentur-Geschäftsführer Franz Angerer.

Strom. Eine gewaltige Preissteigerung ist hier noch nicht abgebildet. Der Strompreisindex war dreimal so hoch wie vor einem Jahr, doch das hat sich noch nicht auf die aktuelle Statistik ausgewirkt. Die Energiekonzerne haben aber bereits große Kostensprünge angekündigt oder gerade erst installiert.

Fernwärme. Kommende Auswertungen der Energie­preise werden auch durch neue Fernwärmetarife in die Höhe getrieben. Per 1. September erhöht die Wien Energie etwa ihre Preise um 92 %.

3.042 Euro Mehrkosten für typischen Haushalt

Inflation. Fast alle Preise steigen stark an. Die all­gemeine Inflation lag im Juli bei 9,2 % (Schnellschätzung der Statistik Austria). Die Arbeiterkammer Wien hat für ÖSTERREICH errechnet: Für einen typischen Haushalt bedeutet das eine Mehrbelastung von 3.042 Euro mehr pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Nettoverdienst von etwa 1.600 Euro pro Monat gehen alleine für die Teuerung fast zwei Monatslöhne drauf.

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