Historisch

Teuerung auf höchstem Niveau seit der Nachkriegszeit

Teilen

Die Inflationsrate steht mit über 10 Prozent derzeit auf dem höchsten Wert seit 1952.

Nach einem stetigen Preisauftrieb in den vergangenen Monaten erreichte die Inflationsrate im September mit geschätzten 10,5 Prozent die Zweistelligkeit. Historisch markiert dieser Wert das höchste Teuerungsniveau seit der Nachkriegszeit in Österreich, konkret dem Jahr 1952, als die Inflation im Juli bei 14,1 Prozent und auf Jahressicht bei 17 Prozent lag.

Eine ähnlich hohe Verbraucherpreis-Inflation wurde danach nur in den 1970er- und 1980er-Jahren verzeichnet.

Ölpreis explodierte durch Krieg

Angefacht wurde die Inflation damals durch die beiden Ölkrisen. Mitte der 1970er-Jahre ging die hohe Teuerung auf ein Embargo einiger arabischer OPEC-Staaten im Zuge des Jom-Kippur-Kriegs zurück. Die Preise für Öl explodierten und trieben die Teuerungsrate 1974 in Österreich auf einen Jahresschnitt von 9,5 Prozent. Im darauffolgenden Jahr schwächte sich die Inflation mit 8,4 Prozent nur geringfügig ab, wie aus Daten der Statistik Austria hervorgeht.

Die Teuerung blieb auch im weiteren Verlauf der 1970er-Jahre relativ hoch. Vor allem gegen Ende des Jahrzehnts aber entspannte sich die Situation, ehe es zu einem weiteren, bemerkenswerten Anstieg kam. Anfang der 1980er-Jahre führten die Iranische Revolution und der Erste Golfkrieg zu Unsicherheiten an den Ölmärkten. 1980 wurde hierzulande eine Rate von 6,4 Prozent, 1981 ein Wert von 6,8 Prozent gemessen.

Durchschnittswert seit 1986 immer unter 4,1 %

Mitte der 80er kehrte sich dieser Trend um. Seit 1986 lag die durchschnittliche Inflationsrate nie höher als 4,1 Prozent - was sich heuer mit großer Wahrscheinlichkeit ändern wird.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.