Jährlich 200 Jobs weg

Tiroler Swarovski-Jobs werden weniger

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Der Tiroler Kristallkonzern macht jetzt Ernst mit seinen bereits angekündigten Plänen, Teile der Produktion ins Ausland zu verlagern. Am Donnerstag wurden die Mitarbeiter über die Vorhaben des Konzerns informiert.

Ab dem kommenden Jahr sollen am Standort Wattens bis 2014 jährlich 200 Mitarbeiter abgebaut werden. Derzeit sind in Wattens knapp über 5.000 Personen beschäftigt. Kündigungen will das Unternehmen aber vermeiden - der Jobabbau soll weitgehend über die "natürliche Fluktuation" realisiert werden.

Dafür wird Qingdao-Produktion ausgebaut

Neben dem bereit vorhanden Produktionsstandort in Pune in Indien wird auch der Standort in Qingdao für die Produktion von Kristallkomponenten ausgebaut, außerdem hinzukommen soll eine Produktionsstätte in Osteuropa.

Wattens werde allerdings weiterhin der wichtigste Standort für das Unternehmen bleiben, von dem aus die Steuerung und Kontrolle der Werke und Lieferanten erfolgen soll. Investitionen in Höhe von 100 Mio. Euro seien hier bis 2014 geplant.

Konkurrenz aus Ägypten und China zwingt zum Handeln

Die Neuausrichtung des Produktionskonzeptes für das Kristallkomponentengeschäft sei aufgrund der veränderten Marktbedingungen infolge des verschärften Wettbewerbs notwendig geworden. Die billige Konkurrenz kommt vor allem aus Ägypten und China, erklärte Sprecher Matthias Neeff. Ziel sei es, die Kostenführerschaft wiederzuerlangen und die Position als Marktführer zu verteidigen.

2009 war für Swarovski kein leichtes. "Stark gelitten" habe der Komponentenbereich. Hier wurden Umsatzeinbußen von bis zu 30 % verzeichnet. Bei den Konsumgütern wie Schmuck oder Lampen habe das Unternehmen "keine Federn gelassen" und sei sogar leicht gewachsen. Für 2009 sei ein leichter Gewinn zu erwarten, hatte Konzernsprecher Markus Langes-Swarovski Ende des vergangen Jahres erklärt.

Das 1895 gegründete Familienunternehmen ist heute in mehr als 120 Ländern aktiv und erzielte 2009 24.800 Beschäftigten (2008: 26.000) einen Umsatz von 2,25 Mrd. Euro (2008: 2,52 Mrd.). Neben Glaskristallen fertigt "Tyrolit" Schleifwerkzeuge. Swarovski-Optik produziert optische Geräte.

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