Tourismus

Hoteliers fordern steuerliche Entlastung

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Walter Veit: Lohnsteuer und Lohnnebenkosten müssen runter. Der Fachkräftemangel sei zudem deutlich spürbar.

Der pandemiebedingt verschobene Jahreskongress der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) startete mit einem klaren Statement: " Wir wollen etwas verändern, die Arbeitswelt neu denken", sagte ÖHV-Präsident Walter Veit in der Wiener Hofburg. Die Branche sucht dringend nach Arbeitskräften und kritisiert die hohe Steuerlast. Lohnsteuer und Lohnnebenkosten müssten runter. Und: "Eine Herausforderung, die wir noch nicht abhaken können, ist Corona", betonte Veit.

Man müsse schon jetzt rechtzeitig ein Auffangnetz spannen, "damit wir früh und rasch auf Entwicklungen reagieren können", so der seit Jänner amtierende ÖHV-Chef mit Blick auf eine jederzeit mögliche nächste Coronawelle. "Wenn es wieder Ausfälle bei Kongressen, Bällen und Veranstaltungen gibt, wird es einmal zu viel, weil den Betrieben die Kraft ausgeht", strich Veit hervor. Nach zwei Jahren Pandemie ist es der Branchenvertretung zufolge um das ohnehin traditionell niedrige Eigenkapital der Betriebe noch schlechter bestellt.

Für die Finanzen seien die derzeitigen Abschreibungsmöglichkeiten "ganz schlecht" und die Steuerlast "noch schlimmer", vor allem im internationalen Vergleich, sagte Veit und verwies auf eine entsprechende Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo). "Arbeit muss sich auszahlen in Österreich."

Zu den Auswirkungen der Pandemie komme nun der Ukraine-Krieg hinzu. Die Beherbergungsbranche rechnet mit enormen Kostensteigerungen - mit höheren Energiepreisen und stark steigenden Mitarbeiterkosten. "Die Inflation lässt grüßen", sagte Veit und forderte: "Weg mit den Steuern auf Arbeit, Dienstleistung wird so nicht mehr leistbar."

Einer aktuellen ÖHV-Erhebung zufolge habe jeder dritte Betrieb sein Angebot reduzieren und jeder fünfte Betrieb Teile schließen müssen. Mehr als die Hälfte hinterfrage ihr Geschäftsmodell.

Doch die Hoteliers müssen sich auch selber an der Nase nehmen: "Wir wollen Stellen besetzen als Branche, wir müssen besser werden - unsere Bewerber sind so flexibel geworden wie unsere Gäste, heute arbeiten sie in Wien, morgen in Obertauern, auf Lanzarote oder vielleicht in New York", verdeutlichte der Branchensprecher der gehobenen Hotellerie. Auf Ausbildung und Mitarbeiterführung haben die Betriebe einen Einfluss, auf die Steuerbelastung nicht.

"Der Großteil jeder Lohnerhöhung landet wieder bei der öffentlichen Hand", bemängelte Veit, dass zu wenig Netto vom Brutto übrigbleibe. Sowohl die Lohnsteuer als auch die Lohnnebenkosten müssten nach Ansicht des ÖHV-Chefs gesenkt werden. "Wir brauchen eine echte Entlastung, eine echte Steuerreform mit Fokus auf Entlastung für Arbeit", bekräftigte er. Die "ökosoziale" Steuerreform sei eine echte Jahrhundertchance gewesen, "aber die wurde vergeben".

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