Tourismus

Touristiker sehen Aufschwung durch Ukraine-Krieg gefährdet

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Die von der Coronapandemie stark getroffene heimische Tourismusbranche hat bis vor kurzem mit einem lukrativen Sommergeschäft gerechnet.

"Leider droht uns der Ukraine-Krieg in Hinblick auf die erhofften 'Nachholeffekte' einen Strich durch die Rechnung zu machen", so der WKÖ-Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft, Robert Seeber, am Dienstag in einer Aussendung.

Auch die Reisebüros spüren eine gewisse Zurückhaltung bei den Urlaubern. "Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist ein deutlicher Dämpfer bei den Buchungsanfragen erkennbar. Ursache dafür ist insbesondere die große Verunsicherung unter Reisenden", sagte der Obmann des WKÖ-Fachverbandes der Reisebüros, Gregor Kadanka. Besonders hart betroffen seien Spezialreiseveranstalter oder Anbieter, die den russischen oder ukrainischen Markt bearbeiten.

Seeber und andere WKÖ-Branchenvertreter fordern nun Entlastungen für die Betriebe, um die hohe Inflation "abzufedern". Die Unternehmen würden mit stark steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen kämpfen, so Seeber. Vor allem energieintensive Tourismusbetriebe, wie Thermen oder Großküchen mit Kühlräumen, seien zuletzt unter Druck geraten. "Hier bedarf es gezielter Entlastungsmaßnahmen, wie etwa einen Energiekosten-Zuschuss oder die Senkung der Mineralölsteuer", forderte der WKÖ-Vertreter.

Auch die Obfrau des WKÖ-Fachverbands Hotellerie, Susanne Kraus-Winkler, drängt auf Entlastungsmaßnahmen für Betriebe - etwa Steuergutschriften und Lohnnebenkostensenkung. "Die solide Buchungslage" für Ostern könne "die enormen Belastungen" nicht wettmachen, so Kraus-Winkler.

WKÖ-Gastronomieobmann Mario Pulker sieht die Branche wegen den steigenden Lebensmittelpreisen und Lieferengpässe bei bestimmten Lebensmitteln unter Druck. Auch die inflationsbedingten Einbußen bei den verfügbaren Einkommen würden wohl zu einem Rückgang bei den Gastronomieausgaben der Verbraucher führen. Die bereits hart von der Coronapandemie getroffenen Schausteller und Zirkusse rechnen in den kommenden Monaten mit mehr finanzieller Zurückhaltung der Konsumenten.

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