Die italienische Großbank und Bank Austria-Mutter UniCredit wird im Jänner mit ihrer Kapitalerhöhung in Höhe von vier Milliarden Euro beginnen und sie im Februar abschließen. "Der Emissionspreis wird den Marktbedingungen angepasst sein", so UniCredit-Konzernchef Profumo. Damit verzichtet die italienische Großbank offiziell auf Staatshilfe von Italien und Österreich.
Bis zu 2 Mrd. Euro des 4-Milliarden-Kapitalpakets sollen in die fürs Ostgeschäft zuständige Tochter Bank Austria fließen, die so auf "knapp über 9 Prozent" Tier-1-Kapital kommen wird, wie Bankchef Willibald Cernko am Wochenende erläutert hatte. Die UniCredit-Aktionäre sollen noch am Montag - dem letzten Teil der Hauptversammlung - für die Kapitalerhöhung Grünes Licht geben.
Profumo erklärte, er erhoffe sich vom Wirtschaftsaufschwung in den Jahren 2010 und 2011 gute Chancen für ein organisches Wachstum der Gruppe im Kerngeschäft. "Vor allem in Osteuropa und Deutschland könnte die Kreditnachfrage im nächsten Jahr wieder wachsen. Eine stärkere Kapitaldecke ist wichtig, um diese Chancen zu nutzen", erklärte Profumo.
UniCredit-Aufsichtsratspräsident Dieter Rampl betonte, dass die Stärkung der Kapitaldecke für die Bank von "wesentlicher Bedeutung" sei, um sie vor weiteren finanziellen Turbulenzen zu schützen. Auch bereitet man sich auf allfällige neue Eigenkapitalreglements vor. "Wir haben uns für eine langfristige, flexible und wirtschaftlich verträgliche Marktoption entschieden, das ist ein Signal des Vertrauens", meinte Rampl zur Kapitalstärkung über die Ausgabe junger Aktien.