Die Bosch-Hausgerätetochter BSH leidet auch wegen des Kriegs in der Ukraine unter Materialmangel. Kühlschränke, Waschmaschinen und Co. werden deshalb teurer.
Es werde zunehmend schwieriger, die Lieferketten aufrechtzuerhalten, teilte das Unternehmen mit. Die Engpässe beträfen mehrere Werke in Europa und in der Türkei, wo der Hausgerätehersteller einen großen Teil seiner Fertigung vorübergehend aussetzen musste. Die Folgen würden weltweit zu spüren sein.
BSH betreibt zwei Werke im russischen St. Petersburg; die Produktion dort ist ausgesetzt. 2021 steigerte das Unternehmen den Umsatz um zwölf Prozent auf 15,6 Milliarden Euro und markierte damit einen Rekord. Das operative Ergebnis stieg leicht, genaue Ergebniszahlen nennt das zur Bosch-Gruppe gehörende Unternehmen nicht.
BSH ist nach eigenen Angaben Marktführer bei Hausgeräten in Europa und stellt unter anderem die Marken Bosch, Siemens, Gaggenau und Neff her. Im laufenden Jahr erwartet BSH weiteres Wachstum um 5 bis 8 Prozent. Allerdings betonte Finanzchef Gerhard Dambach mit Blick auf die Prognose, dass er noch nie ein Jahr erlebt habe, in dem Chancen und Risiken so breitgefächert waren wie im laufenden.
Zum Wachstum dürften dabei auch Preiserhöhungen beitragen. Bei Einbaugeräten beispielsweise werde man im Sommer um 8 Prozent nach oben gehen, hieß es. Als größtes Risiko sieht man bei BSH das Thema Material und Teile.
Im kommenden Jahr könnte ein aktuell in Österreich laufendes Pilotprojekt nach Deutschland kommen. Dabei bereitet BSH gebrauchte eigene Waschmaschinen auf und verkauft sie mit Garantie erneut. Dieses "Refurbished" genannte Konzept ist unter anderem bei Smartphones verbreitet. Die Zahl der Mitarbeiter bei BSH stieg deutlich. Ende 2021 beschäftigte BSH 62.400 Mitarbeiter, rund 4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.