Die Situation ist verzwickt, denn die Mehrheit an Red Bull hält die thailändische Familie Yoovidhya.
Nicht erst seit Berichte in deutschen Medien über den Gesundheitszustand des Red-Bull-Gründers Didi Mateschitz die Runde machen, wird spekuliert, wer dem Milliarden-Unternehmer an der Spitze des Dosen- und Sport-Imperiums dereinst nachfolgen könnte.
Ein logischer Kandidat wäre Mateschitz’ einziger Sohn Mark (aus der früheren Beziehung mit Anita Gerhardter). Der 30-Jährige, der seit einigen Jahren den Nachnamen Mateschitz trägt, tauchte zuletzt häufiger in führenden Funktionen in Zweigen der Aktivitäten seines Vaters auf. So war er bis heuer im April Geschäftsführer der Mateschitz-Firma Thalheimer Heilwasser, machte dort als Bierbrauer von sich reden. Seit Anfang 2022 sitzt Mateschitz junior im Vorstand der Red-Bull-Stiftung Wings for Life.
Eine aktive Rolle im Kerngeschäft rund um die blaue Dose hatte Mark Mateschitz bislang nicht. Die Situation ist ohnehin verzwickt, denn Red Bull gehört nicht Didi Mateschitz allein. Er hält 49 % der Anteile, die thailändische Familie Yoovidhya – auf welche die Erfindung des Energydrinks zurückgeht – hat ebenso 49 %, weitere 2 % gehören Familienoberhaupt Chalerm Yoovidhya. Was in Summe 51 % für die Thailänder ausmacht.
Didi Mateschitz, der Red Bull 1984 gegründet und daraus ein 8-Milliarden-Euro-Umsatz-Imperium geschaffen hat, kann trotz seiner 49-%-Minderheit allein entscheiden. Das gilt laut Gesellschaftervertrag aber nur für ihn, wie das Manager Magazin berichtete. Ein Nachfolger bräuchte für alles die Zustimmung des Yoovidhya-Clans – allem voran schon für die Kür zum Konzernboss.
Gut möglich, dass die Thailänder eigene Pläne für eine künftige Ausrichtung und Führung von Red Bull haben. Chalerm Yoovidhya selbst ist Anfang 70. Sein Sohn Vorayuth kommt für eine Funktion in der Firma kaum in Frage, er soll eine Anklage am Hals haben.
Heuer Ende August hat Mateschitz jedenfalls notariell eine Änderung in seiner Privatstiftung Kunst und Kultur DM vorgenommen, berichtet der trend. Der Stiftungszweck wurde um „Sport“ erweitert. Das könnte heißen, dass Engagements abseits des Getränke-Business – von Sport bis Medien und Kultur – bei anderer strategischer Orientierung des Red-Bull-Konzerns aus der Stiftung finanziert werden könnten, wird spekuliert.