Reinold Geiger, österreichischer Milliardär und Hauptaktionär von L'Occitane, verwirft seine Pläne, die französsiche Kosmetikfirma komplett zu übernehmen.
Wende im Krimi um den französischen Kosmetikkonzern L'Occitane: Nachdem sich am Montag Gerüchte verdichtet hatten, dass der österreichische Milliardär Reinold Geiger - er ist Hauptaktionär von L'Occitane - auch die restlichen Anteile der Firma übernehmen will, teilte der 76-jährige Geiger am Dienstag mit, seine Übernahmepläne ad acta zu legen.
Kurs kracht bis 29 Prozent runter
Seit Wochen hatten die Gerüchte einer Komplettübernahme von L'Occitane durch Geiger die Aktie nach oben getrieben. Der Handel mit den Papieren war bereits im August vorübergehend ausgesetzt wurden, am Montag dieser Woche dann erneut. Nach der Absage des Deals durch Geiger krachte der Kurs zeitweise bis zu 29 Prozent nach unten. L'Occitane war 2010 in Hongkong an die Börse gegangen und hatte damals mehr als 700 Millionen Dollar (derzeit gut 645 Millionen Euro) eingenommen.
Einer der reichsten Österrreicher
Der gebürtige Dornbirner Geiger ist einer der reichsten Österreicher und war auch schon in der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt verzeichnet. Mit einem geschätzten Vermögen von 3,1 Milliarden Euro liegt er aktuell auf Rang 14 der reichsten Österreicher.
Ursprünglich hatte der Vorarlberger Geiger, den es nach der Matura in die weite Welt zog, in Frankreich eine Firma für Kosmetikverpackungen gegründet. Mitte der 90er-Jahre begann er dann in die damals noch kleine Naturkosmetikfirma L'Occitane aus der Provence zu investieren, später wurde er auch Geschäftsführer. Sukzessive baute er das Unternehmen gemeinsam mit dem Gründer Olivier Baussan zu einem Konzern aus, mit inzwischen über 3.000 Shops in fast 100 Ländern. In Österreich hat L'Occitane 20 Shops.Im Geschäftsjahr 2022/23 setzte das Unternehmen weltweit 2,1 Milliarden Euro um - ein Rekord.
Mittlerweile ist L'Occitane ein Familienbetrieb, Geigers zwei Söhne sind im Management tätig. Der Senior zog sich im September 2021 aus dem operativen Geschäft zurück und wechselte in den Aufsichtsrat.