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Schon drei in der Einhorn-Liga: Das sind Österreichs neue Start-up-Millionäre

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Mit der Wiener Software-Schmiede TTTech Auto hat Österreich jetzt das dritte "Unicorn"-Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Dollar Bewertung. Die anderen beiden sind Bitpanda und GoStudent.

Für die heimische Start-up-Szene war 2021 das bisher erfolgreichste Jahr. Insgesamt 1,2 Milliarden Euro steckten Risikokapitalgeber in österreichische Jungunternehmen. In den beiden Jahren davor waren es jeweils nur rund 200 Millionen.

Krypto-Plattform Bitpanda war erstes Einhorn

Drei Austro-Start-ups haben es bereits in Milliardenrang geschafft und sogenannten Einhorn-Status - eine Bewertung von mehr als einer Milliarde Dollar - erreicht. Der erste heimische Aufsteiger in die Einhorn-Liga war die Krypto-Plattform Bitpanda, es folgten der Online-Nachhilfeanbieter GoStudent - und der jüngste Neuzugang war soeben die Softwarefirma TTTech Auto.

Mit über vier Milliarden teuerstes Start-up

Teuerstes heimisches Start-up ist mit aktuell über 4,1 Milliarden Dollar das FinTech Bitpanda. Das Unternehmen wurde 2014 in Wien von Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer gegründet und bietet eine Plattform für Investments in Kryptowährungen sowie mittlerweile auch Aktien und Edelmetalle. Mehr als drei Millionen Nutzer zählt Bitpanda mittlerweile. Die Zentrale ist in Wien, es gibt zudem Niederlassungen in Madrid, Berlin, London, Barcelona, Krakau.

Im März 2021 erreichte Bitpanda nach einer Finanzierungsrunde als erstes österreichisches Start-up den begehrten Einhorn-Status - damals mit einer Bewertung von 1,2 Milliarden Dollar. Nur fünf Monate später holte sich Bitpanda weiteres frisches Kapital in Höhe von 263 Millionen Euro von Investoren. Die Bewertung ging auf sagenhafte 4,1 Milliarden Dollar hinauf.

Unter den Bitpanda-Investoren ist übrigens auch der US-Techmilliardär Peter Thiel, der neue Arbeitgeber von Ex-Kanzler Sebastian Kurz

Nachhilfe-Plattform GoStudent 

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© GoStudent
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Ebenfalls im Jahr 2021 mauserte sich die Online-Lernplattform GoStudent zum Einhorn. Das Unternehmen wurde 2016 in Wien von Felix Ohswald und Gregor Müller gegründet. Im Sommer 2021 kam GoStudent nach einer Investmentrunde auf eine Bewertung von 1,4 Milliarden Euro. Diese Bewertung hat sich ein halbes Jahr später auf rund 3 Milliarden mehr als verdoppelt. Erst vor rund einem Monat gab es eine 300 Millionen Euro schwere Investmentrunde. Insgesamt haben sich Investoren schon mit mehr als 590 Millionen an der stark wachsenden Plattform beteiligt.

GoStudent bietet kostenpflichtige Online-Lernkurse für alle Schulstufen und -fächer in 22 Ländern. Monatlich werden über 1,5 Millionen Nachhilfeeinheiten gebucht. "Unser Ziel ist, Weltmarktführer im Bereich Nachhilfe zu werden", sagt Ohswald. Heuer will das Unternehmen mindestens sechs neue Märkte erschließen, darunter die USA, der asiatisch-pazifische Raum und die Region Naher Osten/Nordafrika. 

Das jüngste und dritte österreichische Einhorn ist die Wiener Softwarefirma TTTech Auto. Das Unternehmen erhielt soeben 250 Millionen Euro zusätzliches Kapital und erreichte damit eine Bewertung von über einer Milliarde Dollar. 

Jüngstes Einhorn TTTech Auto

Die 2018 gegründete gegründete TTTech Auto bietet eine für alle Kfz-Marken offene Softwareplattform für automatisiertes und autonomes Fahren an. Derzeit fahren zwei Millionen Autos mit der TTTech-Plattform. Wichtigste Kunden sind derzeit die VW-Gruppe, der größte chinesischer Autobauer SAIC und die koreanische Hyundai/Kia-Gruppe.

Autonomes Fahren

Schon drei in der Einhorn-Liga: Das sind Österreichs neue Start-up-Millionäre
© APA/Georg Hochmuth
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TTTech-Auto-Gründer und -CEO Georg Kopetz sieht mit dem Deal den Beweis erbracht, "dass es auch von Österreich aus möglich ist, Kapitalgeber zu finden. Man sollte Europa nicht abschreiben". Mit dem Geld will TTTech Auto das Produktportfolio ausbauen, und insbesondere in das Hauptprodukt MotionWise, seine Softwareplattform für das hochautomatisierte Fahren, investieren. Außerdem sind eine Expansion in weitere Regionen und strategische Zukäufe geplant.

Beteiligt sind an TTTech Auto auch Samsung und Infineon sowie Audi (stockte jetzt seine Beteiligung um 50 Millionen Euro auf) sowie neu der Autozulieferer Aptiv.

 
 

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