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VIG nach drei Quartalen mit mehr Gewinn und Prämieneinnahmen

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Die börsennotierte Vienna Insurance Group (VIG) hat in den ersten drei Quartalen den Gewinn gesteigert und mehr Prämien eingenommen.

Für das Gesamtjahr erwartet der Versicherungskonzern mehr Gewinn als im Jahr davor. In den ersten neun Monaten 2022 stieg der Gewinn vor Steuern um rund 10 Prozent auf 413,4 Mio. Euro, wie die VIG am Dienstag mitteilte. Das Nettoergebnis verbesserte sich um 10,1 Prozent auf 302,4 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis (exklusive Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) lag mit 479,2 Mio. Euro um 8,4 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Das sei in erster Linie auf die bereits im ersten und zweiten Quartal 2022 ergriffenen Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Exposure an russischen Staats- und Unternehmensanleihen zurückzuführen. Zum Halbjahr hat die VIG bereits für mehr als drei Viertel dieses rund 165 Mio. Euro umfassenden Exposures vorgesorgt, wie die Versicherung zu den Zahlen für die ersten sechs Monate bekanntgegeben hatte.

"Natürlich spüren wir wie jedes Unternehmen die Auswirkungen der aktuellen Situation, wobei hier vor allem die Inflation den größten Einfluss nimmt. Sie führt unter anderem zu erhöhten Schadenaufwendungen und belastet somit die Entwicklung der Combined Ratio", so VIG-Chefin Elisabeth Stadler heute laut Pressemitteilung. "Wir sind dennoch zuversichtlich, dass wir aufgrund unserer breiten Diversifikation das Inflationsrisiko insgesamt wirksam steuern können." Im Rahmen einer Risikobewertung habe sich gezeigt, dass die volumenmäßig größten Märkte aufgrund der ergriffenen Maßnahmen und der aktuellen Preispolitik gut aufgestellt seien. Die VIG sei vom langfristigen Wachstumspotenzial der CEE-Region weiterhin überzeugt, zumal die aktuellen Prognosen für diese Region wieder deutlich über jenen für den Euroraum liegen.

Für das Gesamtjahr rechne die VIG - nach derzeitiger Lage und unter der Voraussetzung, dass bis Jahresende keine unerwarteten externen Einflussfaktoren und Volatilitäten auftreten - "mit einem Prämienvolumen von mindestens 12 Mrd. Euro und einem Gewinn vor Steuern, der über dem Vorjahreswert von 511 Mio. Euro" liegt. Im Vorjahr hat die VIG Prämieneinnahmen von 11 Mrd. Euro erzielt. "Bei der Combined Ratio streben wir trotz des herausfordernden Umfelds einen Wert von rund 95 Prozent an", so die VIG-Vorstandsvorsitzende.

In den ersten drei Quartalen hat sich die Combined Ratio (Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen) verbessert und lag mit 95,1 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert (95,2 Prozent), wie die VIG mitteilte. Die Belastung durch zum Teil inflationsbedingt gestiegene Durchschnittsschäden zeige sich im Vergleich zum Halbjahr, als die Combined Ratio noch bei 94,3 Prozent lag.

Das Prämienvolumen stieg um 13,6 Prozent auf 9,53 Mrd. Euro. Darin enthalten ist die Erstkonsolidierung der zuletzt erworbenen Versicherungsgesellschaften in Ungarn und der Türkei, die mit rund 291 Mio. Euro einen Anteil von 3,0 Prozent am Gesamtprämienvolumen einnehmen. Auch ohne diese Gesellschaften sei mit 10,1 Prozent ein zweistelliges Prämienwachstum verzeichnet worden. Zuwächse habe es in allen Segmenten gegeben. Die Kapitalanlagen der VIG-Gruppe einschließlich der liquiden Mittel betrugen zum 30. September 2022 34,1 Mrd. Euro.

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