Österreichs Unternehmer blicken auf das schlimmste Jahr seit langem zurück, erwarten für 2010 aber deutliche Verbesserungen. Künftiges Wirtschaftsklima, Umsatzerlöse und Auftragslage werden von den Betrieben deutlich besser beurteilt als vor einem halben Jahr, die Zukunftserwartungen sind in Summe aber noch immer niedriger als unmittelbar nach Ausbruch der Wirtschaftskrise vor einem Jahr.
Dies geht aus dem aktuellen Wirtschaftsbarometer hervor, einer halbjährlich veranstalteten Umfrage der Wirtschaftskammer. Die Konjunkturerhebung arbeitet mit aufsaldierten Bewertungen/Erwartungen der vergangenen bzw. kommenden 12 Monate. Der Indikator für das in den nächsten 12 Monaten erwartete Wirtschaftsklima befindet sich mit 17 Punkten erstmals seit Herbst 2007 wieder im positiven Bereich (+17). Im Frühjahr 2009 war dieser Wert noch bei minus 35 Punkten gelegen.
In praktisch allen Einzelfragen zeigen sich die befragten 1.500 Unternehmer optimistischer als zuletzt. Nur bei den Investitionen wird pro futuro eine weitere Verschlechterung erwartet (minus drei), bei der künftigen Beschäftigungsentwicklung erwartet man praktisch keine Veränderung zu den vergangenen 12 Monaten (+1).
"Die Unternehmen sind für 2010 deutlich zuversichtlicher, und das ist uneingeschränkt positiv", meint Wirtschaftskammerpräsident Leitl. "Das heißt aber leider noch nicht, dass wir über dem Berg sind - das heißt nur, dass wir wahrscheinlich die Talsohle durchschritten haben."
Speziell bei der Beschäftigung erwartet die Wirtschaftskammer 2010 größere Probleme: Das prognostizierte Wachstum von etwa einem Prozent, werde nicht ausreichen, den Arbeitsmarkt zu beleben, argumentiert die Wirtschaftskammer mit Verweis auf die gleichlautende einhellige Expertenmeinung. Deshalb solle der Finanzminister noch einmal Geld in die Wirtschaft pumpen, forderte Leitl: "Wer mehr Jobs will, muss das Wachstum stimulieren."